Nach dem 1:1 gegen Australien am Freitag folgte am Dienstagabend in Genf nicht nur die Bestätigung einer starken Leistung, sondern sogar noch eine Steigerung. Der 2:1-Erfolg der Nati gegen Frankreich war verdient. Hinten wurde solidarisch verteidigt und wenig zugelassen, im Angriff wurden mit viel Tempo Chancen herausgespielt.
Auch Ramona Bachmann, die die Schweiz mit ihrem 60. Länderspieltor in Führung gebracht hatte, zeigte sich nach der Partie begeistert: «Wir haben nicht unverdient gewonnen. Wir haben ein neues System, das uns sehr liegt. Und vorne haben wir unsere Momente.»
«Das war unglaublich»
Einen dieser Momente hatte die 18-jährige Naomi Luyet bei ihrem traumhaften Treffer zum 2:1. Schöner kann ein erster Länderspieltreffer kaum sein. «Das war unglaublich», sagte Nationaltrainerin Pia Sundhage dazu. Sie habe in der Liga schon beobachtet, dass Luyet das kann. «Schön, dass sie es auf so hohem Level schafft.»
Für Sundhage ist es ihr grösster Sieg als Schweizer Nationaltrainerin. Sie sei aber vor allem zufrieden mit der Leistung: «Wir kämpfen, wir rennen, wir machen mehr Schritte.» Wie es weitergeht, lässt die Schwedin noch offen: «Vielleicht spielen wir weiter 3-5-2, vielleicht nicht. Wir haben viele Optionen.»
Viel Vertrauen getankt
Die Testspielergebnisse machen Mut für die Heim-EM im kommenden Sommer. «Langsam gilt es ernst. Wenn wir so weitermachen, sieht es sehr gut aus für die EM», erklärte Bachmann. «Wenn ich das Team mit meinen 17 Jahren in der Nati anschaue – das ist Top-Qualität»
Nicht nur auf dem Platz, auch neben dem Platz scheint es bei der Nati zu passen. «Wir haben in dieser Woche so ein starkes Gefühl für das Team entwickelt», sagte die eingewechselte Lara Marti. Die Motivation sei sehr hoch, denn «es geht immer mehr in Richtung Sommer».
Zuerst stehen Ende November und Anfang Dezember noch zwei Testspiele gegen hochkarätige Gegnerinnen an. Gegen Deutschland und England wird die Nati nochmals an ihre Leistungsgrenzen gehen müssen. Mit dem aktuellen Team scheint aber auch gegen die letztmaligen EM-Finalisten etwas drinzuliegen.