Ein Wechsel auf dem Trainerinnen-Stuhl ist immer auch eine Chance für Spielerinnen, die zuvor nicht berücksichtigt worden sind. So durften sich diverse Akteurinnen Hoffnungen auf ein Nati-Aufgebot machen, als Pia Sundhage als neue Trainerin der Schweizer Frauen vorgestellt wurde.
Eine davon ist Lydia Andrade, die Stürmerin von RB Leipzig. Die Ostschweizerin, die mit vollem Namen Lydia Nunes Martins Andrade heisst, wurde bislang nie für die Nationalelf aufgeboten. Dies änderte sich vor ein paar Wochen.
Harte Arbeit zahlt sich aus
«Ich wurde per Mail informiert. Nur habe ich dieses Mail zu Beginn gar nicht gesehen», erinnert sich Andrade. Die Freude sei danach aber «riesig» gewesen, als sie vom Aufgebot erfahren hätte.
Aus der grossen Vorfreude wurde immer mehr Nervosität, je näher der Nati-Zusammenzug rückte. «Wenn ich ganz ehrlich bin, konnte ich kaum schlafen», gesteht Andrade, die angolanische Wurzeln hat.
Es sei immer ihr Ziel gewesen, dereinst für das Nationalteam aufzulaufen. «Andere Spielerinnen schaffen es mit 18 oder 19. Ich habe nun mein 1. Aufgebot mit 25 erhalten», so Andrade. Es sei dies die Bestätigung für ihre harte Arbeit in den letzten Jahren.
Meine Familie im Stadion, die erste Hymne ... das wird ganz, ganz speziell.
Andrade wurde bei den FCZ-Frauen gross, mit denen sie 2022 das Double gewann. Anschliessend wechselte sie zum damaligen Bundesliga-Aufsteiger SV Meppen und zog ein Jahr später zu RB Leipzig, wo sie bis 2025 unterschrieb. In 17 Bundesliga-Partien in dieser Saison schoss Andrade vier Treffer, einen davon beim 3:0 gegen Duisburg am letzten Spieltag vor dem Nati-Zusammenzug.
Die Tatsache, dass nicht zuletzt ihre guten Leistungen in der Bundesliga zum Mail von Sundhage geführt haben, kommentiert Andrade so: «Es ist der Beweis dafür, dass man früher oder später immer belohnt wird.»
Am meisten freut sich die Neo-Nationalspielerin auf das Heimspiel am Freitag gegen die Türkei im Letzigrund: «Meine Familie im Stadion, die erste Hymne ... das wird ganz, ganz speziell.»