Es war fraglos ein happiges Abschluss-Programm für die Schweizer Frauen-Nati vor der anstehenden Women's EURO 2022: Erst der achtfache Europameister Deutschland und dann das aufstrebende, absolut formstarke England. Die Ausbeute mit 2 Niederlagen und einem kumulierten Torverhältnis von 0:11 war denn resultatmässig auch äusserst bescheiden.
Trotzdem können die Schweizerinnen vor allem aus dem Spiel gegen Gastgeber England (0:4) vom Donnerstag Positives mitnehmen. «Die ersten 50 Minuten waren stabil, das Team konnte sich Chancen erspielen», meint SRF-Expertin Nora Häuptle. Daran müsse die Schweiz anknüpfen.
Getragen wurde das Team in der 1. Halbzeit auch von den beiden Führungsspielerinnen Lia Wälti und Ana-Maria Crnogorcevic, beide mussten zur Pause weichen. Mit Ersatz-Goalie Seraina Friedli stach für Häuptle eine weitere Personalie heraus: «Sie war eine klare Stärkung.»
Häuptle sieht generell Verbesserungen, aber auch Baustellen:
- Das war gut : «Das Team trat klarer in der Verteidigungsarbeit auf: Entweder pressten die Spielerinnen hoch oder standen tief und kompakt. Aus dem heraus entstanden auch einige Balleroberungen.»
- Das muss besser werden : «Die feinen Abstimmungen müssen noch angepasst werden, die Zusammenarbeit beispielsweise zwischen der Viererkette und dem Mittelfeld. In den 1:1-Duellen müssen die Schweizerinnen ihre Frau stehen.»
Ins EM-Abenteuer starten wird das Team von Trainer Nils Nielsen bereits in einer Woche: Am 9. Juli treffen die Schweizerinnen auf Portugal, ehe mit Schweden (13. Juli) und der Niederlande (17. Juli) zwei Brocken warten.
Aufgrund dieser Gruppenphase der Schweiz übt Häuptle leise Kritik an der Auswahl der Test-Gegnerinnen zum Abschluss: «Ich hätte den zweiten Gegner mehr auf Portugal ausgerichtet.» Mit Deutschland und England hätte man mehr in Richtung der Gruppenspiele 2 und 3 getestet. «Man muss aber erst gegen Portugal gut ins Turnier kommen.»