Der FC Aarau Frauen scheint eine gute Adresse für Torhüterinnen zu sein. Als momentan achtbestes Team der Schweiz ist es nicht selbstverständlich, eine Schweizer Nationalspielerin zu stellen. Umso beachtlicher ist es, dass in der jüngsten Vergangenheit gleich 2 Goalies von Aarau auch im Nati-Aufgebot waren.
Klar, mit Seraina Friedli holten die Aarauerinnen 2021 als Aufsteigerinnen eine arrivierte Torfrau aus der Serie A, die bereits vor ihrer Zeit im «Schachen» in der Nati etabliert war. Trotzdem war das einigermassen aussergewöhnlich.
Aarau verliert Nati-Goalie und bekommt Nati-Goalie
Im Sommer 2022 fand in der Women's Super League schliesslich eine Goalie-Rochade statt. Livia Peng wechselte vom FC Zürich Frauen zu BK Häcken nach Schweden, Friedli ersetzte die junge Torhüterin beim FCZ. Im Gegenzug stopften die Zürcherinnen das Loch, das sie aufgerissen hatten: Die talentierte Noemi Benz wechselte leihweise für ein Jahr von Zürich nach Aarau, wo sie Erfahrung auf höchster Stufe sammeln soll.
Nun formulierte Inka Grings bei ihrem ersten Zusammenzug das Aufgebot. Der Name von Benz stand erstmals drauf, womit sie einen Tag vor ihrem 19. Geburtstag ein verfrühtes Geschenk erhielt: «Ich habe mich riesig über das Aufgebot gefreut.» Zuvor war sie die Kapitänin der Schweizer U19-Auswahl gewesen.
Aufgebot nur, weil Herzog fehlt
Benz kennt ihre Trainerin Grings bereits von 2 gemeinsamen Jahren beim FCZ. Für die Deutsche hat sie nur lobende Worte übrig: «Sie ist sehr sympathisch, aber auch streng, wenn sie es sein muss. Auf dem Platz ist sie sehr laut, dirigiert und hilft mit Anweisungen.»
Grings selbst hat ebenfalls nur lobende Worte für Benz übrig: «Sie hat in Aarau eine tolle Saison gespielt.» Sie relativiert das Aufgebot aber auch. Elvira Herzog wäre eigentlich aufgeboten worden. Doch ihr Klub RB Leipzig hat angefragt, ob die Schweiz auf ein Aufgebot verzichten könne, weil in der 2. Bundesliga Spiele stattfinden. So kam Benz zum Handkuss – und Aarau erneut zu einer Nati-Torhüterin.