Noch bleiben dem Frauen-Nationalteam 2 Spiele, um die nötigen Punkte für den Klassenerhalt in der League A, der höchsten Liga der Nations League, einzufahren. Dazu werden im Heimspiel gegen Schweden am 1. Dezember und in Italien am 5. Dezember mit grösster Wahrscheinlichkeit 2 Siege nötig sein.
Eine Herkulesaufgabe, wenn man auf die bisherige Kampagne zurückblickt: Nach 4 Spielen liegt die Schweiz mit 0 Punkten und einem Torverhältnis von 1:14 auf dem letzten Platz, 4 Punkte hinter den drittplatzierten Italienerinnen.
Aufbruchstimmung dank Trainerwechsel?
«Es war eine schwierige Zeit», blickt Captain Lia Wälti zurück. «Es waren unbefriedigende Leistungen, die wir auf den Platz gebracht haben. Deshalb ist es nun wichtig, dass wir den Blick auf die Zukunft richten.»
Für eine Aufbruchstimmung soll ein Trainerwechsel sorgen. Vor knapp einer Woche wurde die glücklose Inka Grings durch Reto Gertschen ersetzt. Mit ihm wollen die Schweizerinnen den Turnaround schaffen. Am Montag beim Zusammenzug kam es zum ersten Aufeinandertreffen, auf dem Programm standen viele Einzelgespräche im Zeichen des gegenseitigen Kennenlernerns.
«Er ist ein sehr angenehmer Typ», so Wältis erster Eindruck. Sie hofft, dass unter dem neuen Coach die Spielfreude, die zuletzt angesichts der teils heftigen Klatschen abhanden gekommen ist, zurückkehrt. «Wenn man 1:7 verliert, machen die Emotionen viel mit dir», sagt Wälti, ist sich aber auch bewusst: «Die Freude kommt nicht einfach von selber, die muss man sich auch erarbeiten.»
Terchoun und der Fokus auf Fussball
Offensivspielerin Meriame Terchoun kennt Gertschen bereits von diversen Trainerdiplom-Lehrgängen. Sie wünscht sich, dass mit dem Trainerwechsel nun wieder der Fussball ins Zentrum rückt. Es sei in der letzten Zeit nicht immer einfach gewesen, sich auf den Sport zu konzentrieren, so Terchoun. Zudem geht sie davon aus, dass die schwierigen letzten Monate das Team nochmals zusammengeschweisst haben.
Was zusätzlich Mut machen dürfte: Gegen Schweden und Italien resultierten in den «Hinspielen» jeweils knappe 0:1-Niederlagen. In den letzten beiden Spielen stehen also keine übermächtigen Spanierinnen mehr gegenüber, sondern schlagbare Gegnerinnen.