Als Nationaltrainerin Pia Sundhage am 24. März ihr Aufgebot für die beiden Nations-League-Partien gegen Frankreich (Freitag) und in Island (Dienstag) bekanntgab, stach ein Name besonders heraus. Ein klingender und gleichwohl unbekannter Name: Laia Ballesté.
Die Spielerin ist hierzulande ein unbeschriebenes Blatt. Kein Wunder, ist die 26-jährige spanisch-schweizerische Doppelbürgerin doch in Spanien geboren und lebt seither dort. Seit dieser Saison ist die Verteidigerin bei Espanyol Barcelona unter Vertrag. Die Tochter eines spanischen Vaters und einer Westschweizer Mutter kam in dieser Spielzeit in 20 von 24 Spielen zum Einsatz.
Für mich wird ein Traum wahr.
Nach dem Anruf von Trainerin Sundhage kamen Ballesté und ihrer Mutter die Tränen. «Für mich wird ein Traum wahr. Es ist fantastisch», freut sich Ballesté im SRF-Interview.
Die Schweiz kennt sie von Besuchen bei ihrer in Neuenburg lebenden Grossmutter an Weihnachten oder Ostern. Ballesté spricht vier Sprachen (Katalanisch, Spanisch, Französisch und Englisch). Dass sie kein Deutsch spricht, ist in der Nati mit so vielen mehrsprachigen Mitspielerinnen kein Problem.
Bammel vor dem ersten Treffen
Trotzdem hatte Ballesté vor dem ersten Treffen mit ihren neuen Mitspielerinnen etwas Bammel. «Ich bin etwas schüchtern. Ich ging in meinem Hotelzimmer auf und ab und sagte mir: ‹Laia, du musst jetzt die Türe aufmachen und hinausgehen. Du schaffst das!›. Dann habe ich mir einen Ruck gegeben», erzählt sie auf Englisch. Nach den ersten Begrüssungen habe sich ihre Aufregung dann aber schnell gelegt.
Die EURO ist noch nicht in ihrem Kopf
Den beiden Partien gegen Frankreich und Island blickt Ballesté entspannt entgegen. Sie denke noch nicht an die bevorstehende EURO in der Schweiz, sagt sie. Aber: «Es gibt einen Grund, weshalb ich hier bin. Es ist der Lohn für die Arbeit, die ich in der Vergangenheit verrichtet habe.»
Sie wolle dem Team mit ihren Qualitäten helfen, wolle die Equipe weiterbringen. An einer möglichen Nomination für Sundhages definitives EM-Kader mag sie nicht herumstudieren. Aber Werbung in eigener Sache möchte Ballesté in der Nations League freilich trotzdem machen.