Mehr Vorsicht zum Ball tragen und in der Offensive zwingender werden: Im Vergleich zum 2:1-Erfolg am Freitag in Biel hatte sich Nati-Trainerin Pia Sundhage im zweiten Aufeinandertreffen mit Ungarn im Rahmen der EM-Quali eine Leistungssteigerung erhofft. Diese blieb jedoch auf der ganzen Linie aus. Die Schweiz präsentierte sich zahnlos und fehleranfällig. Der 1:1-Ausgleich, den Ramona Bachmann vom Penaltypunkt aus in der Nachspielzeit hätte erzielen können, wäre schmeichelhaft gewesen.
Entsprechend angesäuert gab Sundhage nach dem 0:1 in Budapest Auskunft. «Ich bin sehr enttäuscht. Wir haben den Ball in der ersten Halbzeit wieder früh hergegeben. Und diesmal haben wir uns nicht einmal Chancen erspielt. Als wir dann mit dem Penalty doch noch eine hatten, haben wir den nicht versenkt. Genau so war dieses Spiel», sagte die Schwedin gegenüber SRF.
Wir müssen ein Team auf dem Platz haben, und das hatten wir heute nicht.
Die Unerfahrenheit einiger Akteurinnen, die im ersatzgeschwächten Team Unterschlupf fanden, wollte Sundhage dabei nicht als Ausrede gelten lassen. Die eingewechselte Naomi Luyet kam etwa zu ihrem Nati-Debüt, auch Starterin Noemi Ivelj und Lia Kamber, die beide ebenfalls noch nicht 20 sind, durften ran.
«Wir müssen ein Team auf dem Platz haben, und das hatten wir heute nicht», so Sundhage, die ihre Vorgaben bezüglich Spieltempo – ein wiederkehrendes Thema bei den letzten Zusammenzügen – nicht umgesetzt sah. «Als Staff müssen wir uns hinterfragen. Können wir das, was wir seit einer Weile versuchen, so weiterführen? Oder braucht es tiefgreifende Veränderungen?», fragte sie sich laut. Und liess durchblicken, dass sie zu letzterem tendiert. Spielidee und System stünden zur Disposition.
Ferien nur für die Spielerinnen
Ob im Hinblick auf die letzten beiden Spiele in der EM-Qualifikation im Juli auch das Kader Änderungen erfahren wird, liess Sundhage offen. Während die Spielerinnen nun die Ferien antreten, will sich die Trainerin keine Pause gönnen. «Ich muss jetzt eher noch härter arbeiten. Klar hätten wir einen Punkt gewinnen können, aber es geht um die Darbietung als Ganzes.»