- In der Women's Nations League weiter sieglos: Die Schweiz spielt gegen Island auswärts nach 3:1-Führung nur 3:3.
- Die Schweizerinnen zeigen eine starke 1. Halbzeit, im 2. Durchgang findet Island aber ins Spiel.
- Die bis dahin starke Géraldine Reuteler (1 Tor und 1 Vorlage) fliegt in der 69. Minute nach einer Schwalbe mit Gelb-Rot vom Platz.
Die Schweizerinnen bleiben in dieser Nations-League-Kampagne weiter ohne Sieg. Im kapitalen Auswärtsspiel gegen das ebenfalls noch sieglose Island resultierte nur ein 3:3. Damit bleibt die Schweiz am Tabellenende kleben – und die Abstiegssorgen werden nicht kleiner.
Dabei hatte kurz nach der Pause noch alles auf einen Schweizer Erfolg hingedeutet. Nur Sekunden nach Wiederanpfiff spielte Aslaug Gunnlaugsdottir einen Rückpass unbedrängt zu Cecilia Runarsdottir zurück. Die Torhüterin verpasste den Ball aber, dieser rollte ins eigene Tor – das 3:1 für die Schweiz gegen sichtlich verunsicherte Isländerinnen.
Island kommt zurück ins Spiel
Doch dann riss plötzlich der Faden. Nach einem Fehler im Spielaufbau verkürzte die überragende Karolina Vilhjalmsdottir nur vier Minuten nach dem Eigentor auf 2:3. Der nicht unhaltbare Schuss konnte von Elvira Herzog nicht mehr aus dem rechten unteren Eck gelenkt werden. 12 Minuten später stand es dann 3:3: Wieder war es Vilhjalmsdottir, die jubeln konnte. Nach einem langen Einwurf köpfelte sie zum Ausgleich ein.
Nach dem isländischen Comeback blieb eine Schweizer Reaktion grösstenteils aus. Die Nordländerinnen wurden immer stärker, schnürten die Gäste immer mehr hinten ein. Ein seltener Vorstoss der Nati endete in der 69. Minute mit dem Fall von Géraldine Reuteler im Strafraum – weil sie aber nicht berührt wurde, sah sie für ihre Schwalbe die gelbe Karte. Und weil sie bereits verwarnt war, flog die bis dahin starke Mittelfeldspielerin sogar vom Platz.
In Unterzahl wurde der isländische Druck dann noch grösser. Doch mit vereinten Kräften konnte das sich anbahnende 4:3 vom Gruppengegner an der kommenden EURO verhindert werden. Auch eine letzte Chance nach einem Freistoss wurde geklärt – der Punktgewinn, der zweite nach dem 0:0 gegen den gleichen Gegner im Februar, war Tatsache.
Furioser Auftakt
Zu Beginn des Spiels hatten die Schweizerinnen ihre Torflaute, nur einmal trafen sie in den vergangenen 5 Partien, schnell beendet. Einen weiten Pass von Noelle Maritz nahm Reuteler gekonnt mit und schoss bereits in der 2. Minute souverän zur Führung ein. Eine Viertelstunde später war die Eintracht-Frankfurt-Legionärin dann als Vorlagengeberin aktiv, als sie im Strafraum auf Smilla Vallotto zurücklegte und diese einen schnellen Angriff mit dem 2:0 krönte.
Erst in der Nachspielzeit der 1. Halbzeit meldeten sich dann die Isländerinnen an. Ein Freistoss von Vilhjalmsdottir aus zentraler Position fand den Weg ins Tor – auch bei diesem Gegentreffer sah Herzog nicht gut aus. Die Schweizer Nummer 1 verpasste es, Werbung in eigener Sache zu machen. Das äusserst unglückliche Gegentor war wohl auch ein Vorbote auf das, was in der 2. Halbzeit noch folgen sollte.
So geht's weiter
Ende Mai und Anfang Juni findet die nächste Tranche in der Nations League statt. Die Schweizerinnen treffen dann auswärts auf Frankreich und zuhause auf Norwegen. Die Französinnen konnten am Dienstagabend mit einem 2:0 in Norwegen ihre Vormachtstellung erneut unter Beweis stellen und den Gruppensieg bereits festmachen.
Rund einen Monat später gilt es dann richtig ernst, wenn am 2. Juli die EM-Endrunde in Basel eröffnet wird – erneut trifft die Schweiz dann auf die Norwegerinnen.