Nach über acht Monaten Absenz ist Lia Wälti in dieser Woche in den Kreis des Nationalteams zurückgekehrt. Eine langwierige Knieverletzung hatte die 119-fache Nationalspielerin lange ausser Gefecht gesetzt und zum Zuschauen gezwungen. Nach dem geglückten Comeback mit Arsenal hat nun auch die Nati ihre Kapitänin und Leaderin zurück.
«Es ist immer wieder schön, alle wieder zu sehen. Die Pause hat sich wirklich lange angefühlt», blickt die 31-Jährige auf ihre Leidenszeit zurück. Mit ihrem Gesundheitszustand ist Wälti «recht zufrieden». «Ich bin nicht mehr die Jüngste und habe schon einige Jahre auf dem Buckel.» Kleinere Gebrechen gehörten dazu, aber in den letzten Spielen habe sie sich gut gefühlt.
Beim Testspiel gegen Australien ist die Schweiz auf eine fitte Wälti angewiesen. Die «Matildas» sind in der Weltrangliste 10 Ränge vor der Schweiz klassiert (Rang 15) und stürmten an der Heim-WM vor einem Jahr bis in den Halbfinal. Wälti erwartet einen physischen und konterstarken Gegner. Doch in ihrer Abwesenheit habe auch die Nati einen Schritt nach vorne gemacht. «Durch die Resultate im letzten halben Jahr ist ein gesundes Selbstvertrauen zurück und alleine das Selbstvertrauen kann enorm viel ausmachen.»
Bekannte Gesichter im Gegner-Team
Auch Wälti konnte auf der mentalen Ebene wieder zulegen. In den letzten Wochen habe sie nicht nur das Vertrauen in ihr Knie, sondern auch in ihr eigenes Spiel zurückgewinnen können. In der Nati gehe es nun darum, «den jungen Wilden ihre Freiheiten zu gewähren.»
Mit Stephanie Catley, Kyra Cooney-Cross und Caitlin Foord wird Wälti am Freitag im Letzigrund gleich drei Teamkolleginnen von Arsenal gegenüberstehen. Sie ist sich deren Stärke bewusst und erwartet vor allem von der linken Seite gefährliche Aktionen. Das bevorstehende Spiel war in der Kabine zwar Thema, Wälti konzentrierte sich allerdings darauf, ihnen die Vorzüge der Schweiz schmackhaft zu machen. «Trinkt Leitungswasser, tankt die frische Luft und schaut euch die Stadt an», war ihr Tipp an das Trio.
Australien ohne Kerr
Sam Kerr wird nicht in den Genuss einer Stadttour kommen. Australiens Starspielerin und Rekordtorschützin hat sich im Januar einen Kreuzbandriss zugezogen und seither kein Spiel mehr bestritten. Trotz ihrer Abwesenheit kann auch Australien auf viel Erfahrung zählen. Rekordspielerin Clare Polkinghorne spielt seit 2006 für das Nationalteam und hat schon über 160 Länderspiele in den Beinen.