Die eine ist 34-jährig, Schweizer Rekordnationalspielerin und seit zwei Jahrzehnten als Profi-Fussballerin tätig. Die andere ist genau halb so alt, hat drei Nati-Länderspiele absolviert und gehört dem Profigeschäft seit knapp zwei Jahren an.
Ana-Maria Crnogorcevic (34) und Sydney Schertenleib (17) befinden sich an gegensätzlichen Polen in ihren Karrieren – und doch verbindet sie nicht nur die Zugehörigkeit zur Schweizer Nati, sondern auch ihr Engagement beim FC Barcelona.
Crnogorcevic ging für «Blaugrana» von 2019 bis 2023 auf Torjagd, Schertenleib wechselte im vergangenen Sommer nach Katalonien. «2019 flog die Frauen-Equipe noch etwas unter dem Radar. Es war für mich ein Schritt ins Ungewisse – ein neues Land, eine neue Sprache», erinnert sich Crnogorcevic im SRF-Doppelinterview.
Anstrengendes Training löst Gelächter aus
Schertenleib fügt an: «Es ist ein cooles Gefühl, die Stars zu sehen und mit ihnen zu spielen.» Es löste bei ihr aber auch Nervosität aus. «Mein erster Gedanke war: einfach nicht verkacken.»
Vor dem Barça-Abenteuer habe sich die 17-Jährige bei der routinierten Crnogorcevic natürlich ein paar Tipps abgeholt. «Ich habe sie gefragt, ob die Vorbereitung streng sei. Sie antwortete mit Ja.» «Und war es anstrengend», will Crnogorcevic wissen: «Ich bin gestorben», so Schertenleib und bricht in Gelächter aus. «Ich habe dich gewarnt», gibt Crnogorcevic grinsend zurück.
Nati-Duelle mit Australien und Frankreich
Dass bei Barcelona die Spielerinnen an ihre Grenzen stossen, kommt nicht von ungefähr. «Von nichts kommt nichts», sagt Crnogorcevic. Es brauche viel Aufwand, damit man mit den Besten mithalten könne. «Man merkt, dass der Klub hohe Erwartungen hat», pflichtet ihr Schertenleib bei.
Nach dem Nati-Zusammenzug mit den beiden Spielen gegen Australien (Freitag, 25. Oktober) und Frankreich (Dienstag, 29. Oktober) trennen sich die Wege der beiden wieder: Crnogorcevic reist zurück an die US-Westküste zu ihrem aktuellen Klub Seattle Reign, während Schertenleib wieder ins Barça-Shirt schlüpft und im Dezember vielleicht den Golden-Girl-Award erhält – die Auszeichnung für die beste U21-Spielerin.