Bernhard Heusler gab zu, dass die Tage vor der Demission von Paulo Sousa für den FCB nicht die einfachsten waren. Obwohl die Spatzen den Weggang des Portugiesen zur Fiorentina bereits von den Dächern pfiffen, informierte dieser die Klubleitung zu keinem Zeitpunkt über den konkreten Stand seiner Pläne.
Trainer sind stets in einer schwierigen Situation
Trotzdem hegt Heusler keinerlei Groll gegen den Meistertrainer der abgelaufenen Saison, mit dem er weiter per SMS im Kontakt steht. Der studierte Rechtsanwalt bricht sogar eine Lanze für die Trainer. Dass diese auch an ihre eigenen Interessen dächten, sei durchaus nachvollziehbar. Bei Misserfolgen seien sie ja in der Regel auch die ersten Leidtragenden.
Die Süsse des Siegs schätzt nur, wer auch das Bittere der Niederlage kennt
In den 6 Amtsjahren des 51-Jährigen verlor der FCB nur etwa jedes zehnte Spiel. Heusler hält es dennoch für wichtig, auch das Gefühl des Verlierens ab und zu am eigenen Leib zu erfahren. «So merken die Leute, dass nicht alles nach einem Drehbuch abläuft», gewinnt er auch sportlichen Tiefpunkten etwas Positives ab.
Die Leute vergessen oft, dass hinter dem sportlichen Spiel ein Unternehmen steht
Mit seinen 100 Millionen Jahresumsatz bezahlt der FCB unter anderem die Löhne von über 200 Festangestellten. Heusler weist darauf hin, dass neben dem sportlichen Geschehen oft untergehe, welch grosse unternehmerische Verantwortung hinter den Erfolgen auf dem Rasen stehe. Den FCB in 10 Jahren wünscht er sich als einen «Klub, der Freude macht und mit dem sich die Leute identifizieren können.»
Sendebezug: SRF zwei, sportpanorama, 21.06.2015, 18:15 Uhr