Spätestens seit Pep Guardiola im Jahr 2016 das Zepter bei Manchester City übernommen hat, sind sich die «Skyblues» Niederlagen nicht mehr gewöhnt. Beim Betrachten der Partien von ManCity beschlich einem über viele Jahre hinweg oft das Gefühl, dass die Mannschaft – unabhängig von allen möglichen Widerständen – stets alles unter Kontrolle hatte. Ein Gefühl, dass aktuell verflogen ist – spätestens nach der 0:4-Heimklatsche am Samstag gegen Tottenham.
Party im Keim erstickt
Dabei hatte vor dem Anpfiff im eigenen Stadion noch feierliche Stimmung geherrscht. Erst präsentierte Rodri den Anhängern seinen Ballon d'Or, dann entfachte Jubel, als der Stadionspeaker die am Donnerstag abgeschlossene Vertragsverlängerung mit Guardiola noch einmal zelebrierte. Die 4 Niederlagen vor der Länderspielpause schienen mehr als verdaut.
Doch die Euphorie war nicht von langer Dauer. 2 Treffer in den ersten 20 Minuten von James Maddison versetzten die erfolgsverwöhnten City-Fans in Schockstarre. Die Reaktion der «Citizens» blieb aus, stattdessen liess sich der Meister nach Lehrbuch auskontern von einem Team, das aktuell selbst nicht gerade vor Selbstvertrauen strotzt. Vor dem Gastspiel in Manchester hatte Tottenham zuhause gegen Aufsteiger Ipswich verloren.
«Wegrennen? Absolut nicht!»
Guardiola machte nach dem Spiel keinen Hehl daraus, dass er die schwierigste Phase durchmacht, seit er bei ManCity im Amt ist: «Wir sind aktuell sehr fragil und können nicht verteidigen», so der Startrainer, der wie gewohnt die Spieler in Schutz nimmt, indem er die ganze Verantwortung auf sich zieht: «Nicht für eine Sekunde werde ich aufhören, an diese Spieler zu glauben. Es gibt auf dieser Welt kein Team, dass über 8, 9, 10 Jahren gleich erfolgreich sein kann», so Guardiola.
Die Sorgen indes werden nicht weniger. Als würde ManCity das Fehlen des Langzeit-Verletzten Rodri nicht schon genug schmerzen, fällt nun auch noch sein Ersatz Mateo Kovacic aus. Aufgeben sei aber keine Option, warnt Guardiola die Konkurrenz: «Wegrennen? Absolut nicht. Wir müssen aufstehen, mehr denn je. Und das werden wir.»
Das müssen sie auch, wollen die «Citizens» weiter realistische Hoffnungen auf den nächsten Premier-League-Titel haben. Am kommenden Sonntag steht an der Anfield Road der Kracher gegen Tabellenführer Liverpool an. Zuvor empfängt ManCity in der Champions League am Dienstag noch Feyenoord.