Wenn's läuft, dann läuft's: Leverkusen legte am Donnerstag in der Europa League in Schweden beim BK Häcken einen glanzlosen Auftritt an den Tag, gewann aber dennoch souverän mit 2:0. Trainer Xabi Alonso konnte es sich sogar erlauben, viele seiner Stammkräfte – darunter auch Granit Xhaka – zu schonen.
Ein Saisonstart der Superlative
Die Siege der Leverkusener kommen mittlerweile derart selbstverständlich daher, dass man beinahe vergisst, wie eindrücklich die Bilanz der «Werkself» ist – vor allem wenn man sich zurückerinnert, wo das Team zum selben Zeitpunkt in der Saison vor einem Jahr stand.
Wettbewerb | 2022/23 | 2023/24 |
Bundesliga | 12 Spiele, 9 Punkte | 12 Spiele, 34 Punkte |
DFB-Pokal | Aus in Runde 1 | 2 Siege, qualifiziert für 1/8-Final |
Champions League | 5 Spiele, 4 Punkte | - |
Europa League | - | 5 Spiele, 15 Punkte |
Der Auswärtserfolg in Göteborg bei Häcken war wettbewerbsübergreifend der bereits 14. (!) Sieg in Serie für Leverkusen. Insgesamt steht Bayer 04 bei einer Bilanz von 18 Siegen und 1 Unentschieden (2:2 bei Bayern München). Das Gefühl, als Verlierer vom Platz zu gehen, kennen Alonsos Schützlinge in der laufenden Spielzeit noch nicht. Eine bessere Bilanz nach 19 Pflichtspielen hatte bisher noch kein anderes deutsches Team.
Trainer top, Transfers top
Wo liegen die Gründe für den beispiellosen Höhenflug der Leverkusener? Einen grossen Anteil am Erfolg hat mit Sicherheit der Coach. Alonso, der im Oktober 2022 den Schweizer Gerardo Seoane an der Seitenlinie ablöste, hat der «Werkself» mit seiner akribischen Art einen Spielstil eingetrichtert, auf welchen die Gegner zumindest bis anhin keine Antwort finden. Leverkusen spielt attraktiven Offensiv-Fussball (⌀ 3,7 Tore/Spiel), ohne dabei die Defensive zu vernachlässigen (⌀ 0,74 Gegentore/Spiel).
Die Siege einfahren müssen aber immer noch die Akteure auf dem Platz. Und da machen nicht zuletzt jene einen ausgezeichneten Job, die auf diese Saison hin neu zu Leverkusen gestossen sind. Dazu gehört zweifelsohne auch Xhaka, der im defensiven Mittelfeld als Bindeglied zwischen Sturm und Verteidigung die Fäden zieht und bei Alonso gesetzt ist.
Nicht nur beim Transfer des Schweizer Nati-Captains bewies Sportchef Simon Rolfes ein goldenes Händchen. Der nigerianische Stürmer Victor Boniface gehört im Schatten von Harry Kane zu den grössten Attraktionen der Bundesliga.
Und was Alejandro Grimaldo bisher veranstaltet, sucht in Europa seinesgleichen. Der Spanier war in seinen 18 Einsätzen an nicht weniger als 15 Treffern (9 Tore, 6 Vorlagen) direkt beteiligt – als linker Verteidiger oder Aussenläufer, versteht sich. In die Liste der äusserst gelungenen Transfers von Leverkusen gehören auch Jonas Hofmann und Josip Stanisic.
Anspruchsvolle englische Woche steht an
Auf dem historisch guten Saisonstart kann und wird sich Bayer nicht ausruhen, zumal gleich 3 wichtige Spiele vor der Tür stehen. Am Sonntag empfängt Leverkusen im Bundesliga-Topspiel Borussia Dortmund. Unter der Woche steht der Pokal-Achtelfinal in Paderborn an, ehe am 10. Dezember mit Stuttgart der aktuell Drittplatzierte auf Alonsos Team wartet.