Eine Hand voll Sekunden haben sein Leben auf den Kopf gestellt – so ist der AFP -Fotograf Yuri Cortez am Tag nach dem WM-Halbfinal zwischen Kroatien und England (2:1 n.V.) in Moskau ein gefragter Mann.
Dabei war der Mexikaner im entscheidenden Moment gar nicht zu sehen. Stattdessen lag er in der 109. Minute nach Mario Mandzukics goldenem Treffer bei einer Werbebande in unmittelbarer Nähe zum Spielfeldrand unter der kroatischen Jubeltraube begraben. Äusserst unbequem war seine Position mitten in diesem Sandwich. Doch für Cortez zählt im Nachhinein nur, dass er zur richtigen Zeit am richtigen Ort war.
Sie sind über mich gefallen. Es war ein verrückter Moment, sie waren ausser sich vor Freude. Dann haben sie gemerkt, dass ich unter ihnen lag.
So hat der Medienschaffende die Gunst der Sekunde genutzt, mehrfach abgedrückt und hat nun exklusive Bilder, die um die Welt gehen. «Ich wechselte gerade die Linse an meiner Kamera, als sie auf mich zugelaufen kamen», schildert er. Und weiter: «Sie sind über mich gefallen. Es war ein verrückter Moment, sie waren ausser sich vor Freude. Dann haben sie gemerkt, dass ich unter ihnen lag.»
Der Rummel geht weiter
Später wollten ihm die Spieler auf die Beine helfen und reichten ihm die Hand. Cortez fotografierte weiter. «Sie haben mich gefragt, ob ich in Ordnung sei. Ein anderer hob meine Kameralinse auf, und Domagoj Vida hat mich geküsst», berichtete er.
Gerne hätte Cortez' Arbeitgeber den für Donnerstagvormittag vorgesehenen Rückflug nach Mexiko-Stadt aufgrund des enormen Echos verschoben. Doch der Fotograf war schon beim Boarding. Sein Chef prophezeit: «Ich gehe davon aus, dass er in der Heimat nach der Ankunft von Fernsehteams und weiteren Journalisten empfangen wird.»
Sendebezug: Laufende WM-Berichterstattung SRF zwei