- Die Schweizer Nati siegt in Genf gegen Portugal 1:0 und revanchiert sich damit für das 0:4 vom letzten Sonntag.
- Das einzige Tor der Partie erzielt Haris Seferovic bereits nach 56 Sekunden.
- Damit fährt das Team von Murat Yakin in der diesjährigen Nations-League-Kampagne die ersten Punkte ein.
Es sollten die letzten 90 Minuten dieser Saison sein – doch die Schweizer Nati startete, als ob es die letzten 90 Sekunden wären. Erst geriet ein langer Ball von Granit Xhaka zu lang, doch beim anschliessenden, kurz ausgeführten Abstoss der Portugiesen drückte die gesamte Schweizer Truppe nach vorne.
Nach der Balleroberung flankte Silvan Widmer punktgenau auf Haris Seferovic, der nach nur 56 Sekunden zum 1:0 einnickte. Es war das 25. Tor für den Stürmer im Nati-Dress. Letztmals so früh getroffen hatte die Schweiz vor 34 Jahren: In der damaligen WM-Quali traf Alain Sutter gegen Luxemburg ebenfalls in der 1. Minute.
Animierte Startphase
Nur Minuten später folgten die nächsten Aufreger im ausverkauften Stade de Genève:
- 12. Minute: Eine Flanke von Xherdan Shaqiri springt Danilo im Strafraum an die Hand, Schiedsrichter Fran Jovic zeigt auf den Penaltypunkt. Doch der VAR deckt ein vorangegangenes Foulspiel von Nico Elvedi auf, der Entscheid wird zurecht zurückgenommen.
- 17. Minute: Jonas Omlin im Schweizer Tor pariert einen wuchtigen Kopfball von Danilo sauber. Nur Sekunden später ist er bei Rafael Leãos Abschluss per Kopf chancenlos, der Szene geht aber eine Abseitsposition voraus.
Die Schweiz zeigte sich über weite Strecken offensiv wie defensiv klar verbessert gegenüber dem Start in die Nations League und den bitteren Niederlagen gegen Tschechien (1:2) und vor allem gegen Portugal (0:4). In der gut funktionierenden, neu formierten Innenverteidigung um Manuel Akanji und Elvedi stach vor allem Letzterer mit zahlreichen wichtigen Tacklings heraus.
Omlin mit Ausrufezeichen
Die Portugiesen ihrerseits waren lange bemüht, liessen aber ohne den mitgereisten Superstar Cristiano Ronaldo ganz viel Kaltschnäuzigkeit im Offensiv-Drittel vermissen. In den Schlussminuten erhöhten die Gäste unter den Anfeuerungsrufen Tausender portugiesischer Fans den Druck nochmals deutlich. Omlin entschärfte alle Abschlüsse des Europameisters von 2016 und musste mehrmals mirakulös eingreifen. Damit setzte der 28-Jährige im Kampf um Platz 2 hinter Yann Sommer ein deutliches Zeichen.
Die Schweiz hatte ebenfalls Mühe, den letzten tödlichen Pass an den Mann zu bringen, am Ende standen nur 2 Torschüsse zu Buche. Seferovic hätte am ehesten noch nachdoppeln können: Nach einer schönen Passstafette erhielt er von Djibril Sow im Strafraum den Ball zugespielt, konnte diesen aber gegen Pepe im Duell der Routiniers nicht behaupten (60.). Kurz darauf wurde der 30-jährige Benfica-Stürmer von Noah Okafor in die Tiefe geschickt, verfehlte mit seinem Abschluss das Tor aber knapp.
Trotzdem konnte das Team von Murat Yakin endlich die ersten Punkte in der diesjährigen Nations-League-Kampagne einfahren. Zwar liegt die Schweiz in der Gruppe 2 mit neu 3 Punkten immer noch am Tabellenende, hat aber nur noch 1 Zähler Rückstand auf Tschechien, welches Spanien 0:2 unterlag. Der Gruppenletzte wird zum Ende der Gruppenphase in die Liga B absteigen.