Granit Xhaka hat ruhige Tage hinter sich. Keine Selbstverständlichkeit, schliesslich stand für die Nati zuletzt die Reise nach Serbien an. Doch rund um die Partie gegen Belarus hielt sich der Captain zurück: «Wir haben im Team entschieden, dass ich nichts sage und mich voll aufs Spiel fokussiere. Ich habe aber sicher nicht die einfachsten 48 Stunden hinter mir», so der 30-Jährige vor dem Duell mit Israel in Genf.
Ich glaube nicht, dass ich mit 34 Jahren schon meine Nati-Karriere beenden will.
Einfach dürfte es – diesmal aus sportlicher Sicht – auch am Dienstag gegen die Israeli nicht werden. Sicher kein Nachteil wäre es da, würde sich der Arsenal-Legionär in Top-Form präsentieren; so wie zuletzt fast immer, erzielte er doch in jedem seiner letzten 3 Pflichtspiele einen Treffer. Für Xhaka kein Zufall: «Die Leute sehen oft die Arbeit dahinter nicht. Ich glaube nicht an Glück, sondern an die tägliche Arbeit. Dafür wird man irgendwann einmal belohnt.»
Dabei kam Xhaka zuletzt auch in der Nati die offensivere Rolle zugute, die er aus England kennt. «Sonst agierte ich oft als 6er mit mehr Ballkontakten. Aber ich habe auch in der Nati unter Ottmar Hitzfeld schon auf der 10 gespielt. Es ist gut, dass wir nicht wie Schachfiguren herumstehen, sondern rotieren können.»
Hermanns Rekord in Sicht
Rotiert wird bisweilen auch das Personal um Xhaka herum. Einmal spielt Djibril Sow hinter, neben oder vor ihm, ein anderes Mal Denis Zakaria oder Remo Freuler. Xhaka jedoch ist immer da. Kein Wunder, bestreitet der Captain am Dienstag bereits sein 113. Länderspiel. Kommt nichts dazwischen, wird die Bestmarke von Heinz Hermann (118) im Oktober eingestellt, Ende Jahr wäre der Leader der Nati alleiniger Rekordspieler.
Geht es nach Xhaka selber, ist das Ende der Fahnenstange noch lange nicht absehbar: «Nach der EM 2024 würde ich auch gerne noch die WM spielen und dann mit dem Trainer besprechen, wie er meine Rolle sieht. Ich glaube aber nicht, dass ich mit 34 Jahren schon meine Nati-Karriere beenden will.»
Eine weitere Endrunde – es wäre die EM 2028 – fände Xhaka «schon schön». Gleichzeitig schränkt er aber auch ein, dass das alles noch weit weg ist. Die Gegenwart heisst am Dienstag Israel. Die Mission: 3 Punkte für die EM-Quali 2024.