Er ist eines der neuen Gesichter im Kreise der Nati: Lucas Blondel. Der 28-Jährige aus Buenos Aires wurde von Coach Murat Yakin erstmals für einen Zusammenzug berücksichtigt. Man kann davon ausgehen, dass der Rechtsverteidiger am Freitag in Belfast gegen Nordirland und/oder am Dienstag in St. Gallen gegen Luxemburg zum Zuge kommen wird.
Der Sohn einer Argentinierin und eines ehemaligen Tennisspielers aus der Romandie wähnt sich dieser Tage «wie im Film», wie er im Trainingscamp in Faro (POR) am Tag vor dem Abflug nach Nordirland gegenüber SRF zugibt. «Als Kind habe ich mir vorgestellt, meinen Vater zu besuchen und in der Schweiz zu leben. Das hier ist zwar anders, aber sehr schön», so Blondel.
«Sehr vertraut» mit der Schweiz
Seine ersten 7 Lebensjahre hatte er in der Schweiz verbracht, ehe die Familie nach Argentinien zog. Später trennten sich die Eltern und der Vater kehrte in die Schweiz zurück. Blondel besuchte seinen Papa in der Vergangenheit regelmässig und deshalb sei er auch «sehr vertraut mit der Schweiz.»
In der Nati hat sich Blondel bereits gut eingelebt. Er verbringt viel Zeit mit Denis Zakaria, Breel Embolo und Vincent Sierro, weil er mit diesen drei Französisch sprechen kann.
Der «Wahnsinn» bei Boca
Seit eineinhalb Jahren läuft Blondel für die Boca Juniors in Buenos Aires auf. Zuvor hatte er rund eine Stunde nordwestlich, bei Tigre, gespielt. Mit dem Wechsel zum Klub, in dem einst Diego Armando Maradona kickte und noch heute verehrt wird, wurde für Blondel ein Traum wahr: «Für diesen Klub zu spielen, das ist der Wahnsinn.»
Viele seiner neuen Teamkollegen bei der Nati hätten sich bei ihm erkundigt, wie es sei, für die Boca Juniors aufzulaufen und wie die Atmosphäre bei den Spielen sei. Blondel antwortete ihnen: «Ihr müsst nach Argentinien kommen und es selbst erleben.»
Lieber nicht gegen Argentinien
Blondel beschreibt sich als «Aussenverteidiger, der gerne angreift und gerne nach innen zieht.» Das seien wohl die Gründe gewesen, mutmasst er, welche ihn zur Nati gebracht hätten. «Ich werde alles für das Team geben und hoffe, dass alles gut läuft.»
Und sollten sich die Schweiz und Argentinien für die WM 2026 in Nordamerika qualifizieren – wie ist für ihn die Vorstellung, dass es zu einem Direktduell kommen könnte? «Ich hoffe nicht, dass es dazu kommt», gibt Blondel zu: «Aber wenn es passiert, dann passiert es.»