28 lange Jahre hatten die Schweizer Fussballfans vor 1994 warten müssen, ehe sie ihr Team wieder an einer WM-Endrunde erleben durften. Diesen Traum ermöglichte der damalige Nationaltrainer Roy Hodgson mit dem Team um die Starspieler wie Ciriaco Sforza, Stéphane Chapuisat oder Alain Sutter.
Veränderte Wahrnehmung während der WM
Doch die Euphorie war vor dem Turnier in den USA keinesfalls entsprechend gross, wie sich Hodgson im Interview mit SRF 26 Jahre nach der legendären Endrunde erinnert. «Vor dem Turnier gab es so viel Negativität», so der Engländer. «Alle schrieben uns ab.» Die Leute hätten im Vorfeld wenig von der Mannschaft erwartet. «Interessant war, wie sehr sich das im Lauf des Turniers veränderte.»
Das Rumänien-Spiel half uns als Nationalmannschaft.
Nach dem 1:1 zum Auftakt gegen Gastgeber USA folgte ein begeisternder 4:1-Sieg gegen das grosse Rumänien. Dieses Spiel habe der Schweiz zwar für den Turnierverlauf nicht allzu viel gebracht, so Hodgson rückblickend.
Es folgte ein 0:2 im letzten Gruppenspiel gegen Kolumbien. «Dort hätte ich 2, 3 Spieler wechseln sollen», gibt sich der damalige Nati-Coach auch Jahre danach noch selbstkritisch. Im Achtelfinal scheiterte die Schweiz an Spanien.
1994 den Grundstein gelegt
Doch gemäss Hodgson hatte das Rumänien-Spiel – das er übrigens nie mehr geschaut hat – weitreichende Auswirkungen. «Es half uns als Nationalmannschaft», so der heute 72-Jährige. Danach hätten die Leute geglaubt, dass die Schweiz das Recht habe, an der WM zu sein. Gemäss ihm wurde 1994 gar die Basis für die folgenden starken Jahre der Nati gelegt.
Um ehrlich zu sein, hatten die Coaches nach mir einen grösseren Pool an Spielern.
Dies, obwohl die Auswahl an Spielern für den englischen Trainer nicht allzu gross war. «Um ehrlich zu sein, hatten die Coaches nach mir einen grösseren Pool an Spielern», so Hodgson. Er habe einfach Glück gehabt, dass die besten 11 spielen konnten.
Der Auftritt in den USA war der Startschuss zu einer äusserst erfolgreichen Ära der Nati: Nur zwei WM- (1998, 2002) und zwei EM-Turniere (2000, 2012) gingen seither ohne Schweizer Beteiligung über die Bühne.