3 Tage nach der turbulenten 0:2-Niederlage gegen Dänemark steht die Schweizer Nati vor der nächsten Bewährungsprobe. Im Stade de Genève ist niemand Geringeres zu Gast als der amtierende Europameister. Gegen die Spanier soll der komplette Fehlstart in die Nations League verhindert und der Frust von Kopenhagen vergessen gemacht werden.
Auch wenn die Partie in Dänemarks Hauptstadt mit viel Schweizer Frust endete, gab es auch Positives zu vermerken, an dem sich aufbauen lässt: Über weite Teile der ersten Halbzeit erinnerten der Spielaufbau und das Pressing an die an der Europameisterschaft vollbrachten Leistungen und im Tor zeigte Gregor Kobel einen guten Einstand als Nachfolger von Yann Sommer.
Gegen Spanien wird die Schweiz vor allem mehr Überraschungsmomente in der Offensive kreieren müssen. Dabei könnte dem Team von Trainer Murat Yakin zugute kommen, dass die Iberer nach einer Nullnummer gegen Serbien ebenfalls in der Pflicht stehen. Sie bissen sich an den defensiven Serben die Zähne aus und werden für ein offeneres Spiel sorgen als die lange Zeit zurückgezogen agierenden Dänen.
Yakin verzichtet auf Geheimniskrämerei
Yakin schaffte am Tag vor dem Spiel Klarheit. Denis Zakaria und Gregory Wüthrich ersetzen Granit Xhaka und Nico Elvedi. Zakaria sass an der letzten Medienkonferenz vor der Partie neben dem Nationalcoach, und Gregory Wüthrich erhielt von Yakin zunächst ein Lob für sein Länderspiel-Debüt am letzten Donnerstag und dann das Startplatz-Versprechen. Der 29-Jährige von Sturm Graz wird an der Seite von Manuel Akanji und Ricardo Rodriguez die Innenverteidigung bilden.
Heimspiel für Zakaria
Zakaria steht vor seinem 57. Länderspiel. Der gebürtige Genfer soll im ausverkauften Stade de Genève Spielmacher Xhaka ersetzen, genauso wie er es 2021 im EM-Viertelfinal gegen Spanien getan hatte. «Wir brauchen ein ähnliches Spiel wie damals», prognostiziert der Captain der AS Monaco, der an der letzten Europameisterschaft wegen einer Verletzung kaum zum Einsatz kam.
Wir spielen daheim, wir wollen uns nicht zurückdrängen lassen, sondern das Spiel zeigen, das uns auszeichnet
Zum 3. Mal in Folge empfängt die Schweiz bei ihrem ersten Zusammenzug nach einer Europameisterschaft den Titelhalter. 2016 gab es ein 2:0 gegen Portugal und 2021 ein 0:0 gegen Italien. Mit Spanien machte die SFV-Auswahl zuletzt keine schlechten Erfahrungen: Seit dem Sensationserfolg an der WM 2010 gab es einen weiteren Sieg, 3 Remis und 2 Niederlagen, wobei die schmerzhafteste Pleite – im Viertelfinal der EM 2021 – rein statistisch ein Unentschieden ist.
Yakin verlangt von seinem Team, dass es auch am Sonntagabend mutig agiert. «Wir spielen daheim, wir wollen uns nicht zurückdrängen lassen, sondern das Spiel zeigen, das uns auszeichnet.» Um mit den Spaniern mitzuhalten, brauche es viel Laufbereitschaft, gewonnene Zweikämpfe und gute Effizienz. Neben dem Platz kann der Nationaltrainer weiterhin auf Granit Xhaka zählen, der trotz Sperre beim Team geblieben ist.