Etwas Ernüchterung ist in England eingekehrt nach dem 1:2 vom Samstag im ersten Spiel der Nations League gegen Spanien. Nicht nur in den englischen Medien kommen Zweifel auf am WM-Halbfinalisten: Gehören die «Three Lions» wirklich in die Top 4 der Welt?
Trainer Gareth Southgate hat vor rund 2 Jahren mit dem Aufbau eines jungen Teams begonnen – um dann beim ersten Turnier gleich die beste WM seit 28 Jahren zu spielen.
Doch nimmt man die Resultate in Russland genauer unter die Lupe, wirkt der Glanz des 4. Platzes etwas matt:
- Die Engländer siegten gegen Tunesien (in der Nachspielzeit), Panama und Schweden. Kolumbien wurde erst im Penaltyschiessen bezwungen.
- Gegen Belgien (2) und Kroatien gab es insgesamt 3 Niederlagen.
Southgate ist froh, dass nun schwerere Spiele gegen Spanien, Kroatien und die Schweiz anstehen. «In einer Qualifikation mit Partien gegen Aussenseiter wäre es schwierig, die wahre Stärke der Mannschaft zu erkennen. Die Erwartungen für die nächste EM wären zu hoch», so der 48-Jährige.
Denn eigentlich ist Southgate mit England auf einem guten Weg, das Team hat den Zenit noch längst nicht erreicht. Im Kader gegen die Schweiz sind 15 von 23 Spielern 25 Jahre alt oder jünger. Und auch die nachkommenden Generationen sind vielversprechend.
Schwerer Stand für junge Engländer
Die Herausforderung für den englischen Fussball wird nun sein, die Entwicklung dieser Fülle an starken Jungen in die richtigen Bahnen zu lenken. Das wird schwer genug: Die Klubs können sich nämlich die teuersten Ausländer leisten, und ausländische Trainer wie Pep Guardiola oder José Mourinho scheren sich nicht um die Einsatzzeiten von jungen Engländern in der Premier League.
Gegen die Schweiz wird die Zukunft Englands auf jeden Fall wieder zum Zug kommen.
Resultate
Sendebezug: SRF zwei, sportaktuell, 10.09.18, 22:35 Uhr