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Nati-Akteur zum USA-Abenteuer Shaqiri: «Die Amerikaner lieben Stars – es gibt keinen Neid»

Der 30-Jährige erklärt im Interview, wie er in den USA angekommen ist, und was ihm dort besonders gefällt.

Anfang Februar verliess Xherdan Shaqiri Fussball-Europa und heuerte in den USA bei Chicago Fire in der Major League Soccer an. Nun, gute 6 Wochen seit seinem Transfer, ist der 30-Jährige zurück auf dem «Alten Kontinent». Mit ein wenig «müden Beinen» und Jetlag in den Knochen sei er angekommen. Mittlerweile sei das aber wegtrainiert, erklärt Shaqiri im Nati-Camp in Marbella.

Mit dem europäischen Top-Top-Top-Fussball ist es nicht ganz vergleichbar, aber trotzdem darf man das Niveau hier nicht unterschätzen.

Sowieso blickt der Nati-Spieler zufrieden auf seinen Wintertransfer zurück: «Es war der richtige Moment, um zu Chicago zu gehen. Das Projekt hat mich überzeugt, das war das Allerwichtigste», begründet er seinen Schritt.

Der Start in den USA ist geglückt

Ein Schritt, der gar nicht so einfach war, hatte er doch einen Grossteil der Vorbereitung am neuen Ort verpasst. Gleichzeitig wurde er mit hohen Erwartungen konfrontiert. «Dessen war ich mir aber bewusst. Ich versuche den Jungen mit meiner Erfahrung zu helfen», so seine Devise. Der Start – der beste der Franchise in den letzten 9 Jahren – sei schon einmal geglückt, «aber es ist noch ein weiter Weg».

Der Fussball ist zwar ein bisschen wild, aber sehr athletisch.

Spricht man in Europa von der MLS, hat sie noch immer ein wenig den Ruf einer «Altherrenliga». Diesem Klischee widerspricht Shaqiri entschieden: «Mit dem europäischen Top-Top-Top-Fussball ist es nicht ganz vergleichbar, aber trotzdem darf man das Niveau hier nicht unterschätzen – das tun aber viele Leute.» Er sei positiv überrascht, wie trainiert werde und auch über die Qualität im Team.

«Die Liga wird immer besser, es kommen jedes Jahr neue Topspieler. Der Fussball ist zwar ein bisschen wild, aber sehr athletisch», charakterisiert er den MLS-Fussball. Der Mix aus Südamerikanern («die können schon Fussball spielen»), jungen Amerikanern und europäischen Routiniers sei spannend.

Neue Lebensqualität: kein Neid, mehr Ruhe

Spannend ist für Shaqiri auch die Sportstadt Chicago. Er, der sich selbst als Typ charakterisiert, der gerne neue Sachen sieht, habe den Schritt auch gewagt, um «die amerikanische Kultur kennenzulernen». Eine Kultur, die es ihm bereits angetan hat. Vor allem eine Sache hebt der Routinier mit 100 Spielen für die Nati hervor: «Die Amerikaner lieben Stars, aber es gibt keinen Neid. Das ist das erste, was mir hier gefallen hat.»

Positiv ist ihm auch aufgefallen, dass er mehr Ruhe habe als in Europa. Zwar werde er auch in den USA erkannt, das sei für ihn aber normal, «wenn man in grossen Klubs und an Turnieren, die die ganze Welt gesehen hat, gespielt hat. Aber es gibt auch Amerikaner, die nur Basketball, Baseball oder Eishockey schauen.» Diese Ruhe habe er mit seinem Wechsel auch ein wenig gesucht.

Für die nächsten Tage ist es damit allerdings wieder vorbei. In der Nati soll Shaqiri in den Testspielen gegen England und den Kosovo für die Musik sorgen. Bei seiner Rückkehr in die USA kann er dann trotz Ruhe neben dem Platz auch gleich die MLS «rocken».

SRF zwei, sportflash, 23.03.22, 22:35 Uhr ; 

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