Mit seiner Kritik an den Trainings während des letzten Nati-Zusammenzugs hatte Granit Xhaka für Aufsehen gesorgt, mit Trainer Murat Yakin folgte daraufhin eine Aussprache. Auf dem Platz lieferte der Captain anschliessend ab, ein Tor und eine Vorlage glückten ihm gegen Andorra.
Auch das Verhältnis mit dem Coach passt wieder, der 31-Jährige soll sogar noch stärker eingebunden werden. «Mit all meinen Erfahrungen, die ich gemacht habe, kann ich dem Trainer auch helfen», erklärt Xhaka im SRF-Exklusivinterview. «Es geht jedoch nicht um mich, sondern um die ganze Mannschaft.»
Bessere Trainingsplätze gefordert
Auch wenn der Zeitpunkt wohl falsch gewesen sei, so würde Xhaka seine Aussagen wiederholen, wenn sie denn nötig seien. «Es war keine Kritik am Trainer, sondern für die Mannschaft, für den Verband», sagt der Mittelfeldspieler. Die Strukturen des Verbands seien momentan ungenügend.
Der Anspruch ist klar: «Wir Spieler fordern eigentlich nur bessere Plätze.» Wenn nicht die besten Bedingungen vorhanden seien, dann könne man auch nicht optimal trainieren. Die Hoffnung des Nati-Captains ist deshalb, dass in den kommenden Jahren eine Basis geschaffen wird, in welcher sich das Team jeweils trifft.
Bisher erfolgen die Nati-Zusammenzüge immer an verschiedenen Orten in der Schweiz, eine wirkliche «Heimat» gibt es nicht. Vor der Partie gegen Belarus treffen sich die Nationalspieler am Mittwoch in Zürich, bevor auf dem GC-Campus in Niederhasli ein Training stattfindet. Im Anschluss daran wird dann in St. Gallen die ultimative Vorbereitung für das Spiel absolviert.
Alt genug für Kritik
Auch innerhalb des Teams sieht Xhaka Verbesserungspotential. Es müsse häufiger auch Kritik geäussert werden, man solle sich gegenseitig pushen. «Im Verein passiert das viel häufiger, auf dem Platz wird auch richtig etwas gesagt.» Wer das nicht einstecken könne, sei am falschen Ort. Denn schliesslich seien alle genug alt, um miteinander zu reden.
Grundsätzlich sind es aber Kleinigkeiten, welche verbessert werden müssen. Gerade weil es keine «Kleinen» mehr gibt, müsse die Nati unbequem bleiben, Gas geben und immer noch einen Schritt mehr machen. Auch, weil Xhaka überzeugt ist: «Mit unseren Qualitäten können wir viele Teams schlagen.»
Als nächstes steht – nach der Absage der Partie gegen Israel – nun das Duell mit Belarus auf dem Programm. Mit drei Punkten wäre ein weiterer wichtiger Schritt in Richtung EM-Endrunde 2024 in Deutschland gemacht. Ein Sieg ist daher, wie schon so oft in dieser Qualifikationskampagne, Pflicht.