Als Stammspieler des FC Zürich und erst 19-jährig wagte Simon Sohm im Oktober 2020 den mutigen Schritt ins Ausland. Seine Zelte schlug der schweizerisch-nigerianische Doppelbürger in der Emilia-Romagna, genauer in Parma, auf. Mit den «Gialloblu» (die Gelb-Blauen) stieg Sohm sogleich in die zweitklassige Serie B ab. Und damit verschwand der Zürcher hierzulande etwas vom Radar.
Von seinem Weg abbringen liess sich Sohm jedoch nicht. Er stellte sich den Widrigkeiten in Parma, nahm die Challenge Wiederaufstieg an und entwickelte sich im Verlauf der Jahre immer mehr zum Führungsspieler. Im vergangenen Sommer, nach zuvor zwei gescheiterten Anläufen, gelang Sohm mit Parma der Aufstieg in die Serie A – und das als Meister.
Sohms Durchhaltewille zahlte sich aus: «Es gab sehr schwierige Momente, in denen ich mich selbst fragte, ob das noch der richtige Weg sei», erzählt der Italien-Legionär im Interview. Der Aufstieg und nun auch die Rückkehr zur Nationalmannschaft seien aber die Bestätigung, dass es richtig gewesen sei, sich durchzubeissen.
In der aktuellen Saison läuft es Parma als Team aber auch Sohm persönlich ziemlich gut. Der Aufsteiger belegt nach 12 Runden den 13. Platz. Das Ziel ist klar der Klassenerhalt. Im zentralen Mittelfeld ist Sohm eine feste Grösse, der mittlerweile 23-Jährige kam bisher in sämtlichen Partien zum Einsatz, an den ersten 3 Serie-A-Spieltagen führte er sein Team sogar als Captain auf das Feld.
Ein Highlight erlebte Sohm Ende Oktober, als er Parma auswärts in Turin gegen Juventus mit 2:1 in Führung schoss. Am Ende hiess es 2:2. Für den Schweizer Internationalen war es das erste Saisontor. «Von diesen Momenten träumt man als Kind. Das gibt natürlich nochmals einen zusätzlichen Push für das, was kommt.»
Und für Sohm kommt nun das Nationalteam. Seinen bisher einzigen Einsatz für die A-Nati hatte er am 7. Oktober 2020, nur 3 Tage nach seinem Wechsel nach Italien, in einem Freundschaftsspiel gegen Kroatien in St. Gallen.
Nur allzu gerne würde Sohm auch in den anstehenden Nations-League-Partien gegen Serbien und Spanien zum Zug kommen. Ihm ist aber bewusst, dass die Konkurrenz auf seiner Position sehr gross ist: «Es ist nicht so, dass ich jetzt direkt spielen muss. Ich werde auf meine Chance warten», so Sohm.
Ob diese bereits im laufenden Nati-Zusammenzug kommt, bleibt abzuwarten. Gut möglich, dass Murat Yakin im wegweisenden Spiel gegen Serbien am Freitag im zentralen Mittelfeld auf die bewährten Kräfte setzt.
Je nach Ausgang der Partie bietet sich dem Trainer für das abschliessende Duell mit Spanien schon eher die Möglichkeit, den einen oder anderen Akteur aus der zweiten Reihe zu testen – dazu gehört mit Sicherheit auch noch Sohm.