Das Stadion in Bukarest weckt schon einmal gute Erinnerungen. In der Arena Nationala feierte die Schweiz den grössten Erfolg der Geschichte: Den spektakulären Achtelfinal-Sieg über Frankreich an der letzten EURO. Einer, der damals eingewechselt wurde und seinen Penalty verwandelte, ist Ruben Vargas. Zurück am Ort des historischen Erfolgs sagt er: «Es ist ein Spiel, das ich niemals vergessen werde. Ich glaube, die ganze Schweiz nicht.»
Nun tritt die Nati wieder in Bukarest an. Das letzte Spiel in der EM-Qualifikation können sowohl die Schweiz als auch Rumänien gelassen angehen, beide Teams sind bereits für die Endrunde qualifiziert. Bedeutungslos ist die Partie trotzdem nicht, denn es geht noch um den Gruppensieg. Die Nati braucht dafür einen Sieg, Rumänien reicht ein Remis. Der Gruppenerste wird bei der Auslosung der EM-Gruppen aus Topf 2 gezogen, der Gruppenzweite aus Topf 4.
Der Schweiz bietet sich zudem die Chance, die durchzogene Qualifikationskampagne mit einem Sieg noch etwas aufzubessern und standesgemäss den 1. Rang in der Gruppe zu holen. Dafür muss im Vergleich zu den vergangenen Partien eine Steigerung her – vor allem in den Schlussminuten.
Das ist auch Trainer Murat Yakin klar. «Die defensiven Unsicherheiten müssen wir genau analysieren. Aber auch die verpassten Chancen, um ein Spiel früher zu entscheiden, müssen wir anschauen», erklärte der Nati-Coach. «Wir wollen natürlich ganz oben stehen. Diese Anforderungen stellen wir an uns.»
Rumänien steht am Ursprung
Begonnen hatte die durchzogene Serie mit den späten Gegentoren ausgerechnet gegen den Gegner vom Dienstag. Am 19. Juni stand die Schweiz beim Heimspiel in Luzern kurz davor, den vierten Sieg im vierten Spiel zu feiern, ehe die Partie eine unerwartete Wende nahm.
Die 0:2 zurückliegenden und bis dahin kaum in Erscheinung getretenen Rumänen kamen in der Person von Valentin Mihaila zu zwei späten Toren und nahmen einen nicht mehr erwarteten Punkt aus der Schweiz mit. Noch einmal wird Mihaila die Schweizer aber nicht ärgern können. Der Stürmer, der im Nationalteam meist als Joker eingesetzt wird, ist aufgrund einer roten Karte im Spiel gegen Israel gesperrt.
Wenig Rotation
Wenn möglich, wird Yakin mit seiner Stammelf in die Partie gegen Rumänien gehen. Er werde allerdings erst am Matchtag entscheiden, wer wirklich spielen wird. Die Belastung ist mit drei Partien in diesem Zusammenzug ungewöhnlich hoch.
«Es ist schön, dass wir einerseits befreit aufspielen können – aber wir wollen auch auf Sieg spielen», sagte Yakin. Gelingt tatsächlich der Sieg, schliesst die Nati zum zweiten Mal in Folge eine Qualifikation ungeschlagen und als Gruppensieger ab – und kann sich dann voll auf die Endrunde in Deutschland fokussieren.