Erst seit letztem Dienstag ist Stefan Gartenmann im Besitz des Schweizer Passes und somit überhaupt spielberechtigt für die die Nati. Der 28-Jährige wuchs in Dänemark auf und durchlief die Jugendabteilung beim FC Roskilde, dem Klub aus seiner Geburtsstadt. Sein Debüt im Profi-Fussball gab Gartenmann in den Niederlanden bei Heerenveen.
Im vergangenen Sommer wechselte der Verteidiger vom dänischen Klub Midtjylland zu Ferencvaros. Beim ungarischen Meister gehört Gartenmann zum Stammpersonal, mit guten Leistungen brachte er sich ins Gespräch für ein Nati-Aufgebot, welches er letztlich selbst «provozierte»: «Wir hatten ihn auf dem Radar. Es kam dann aber auch ein Tipp von ihm, dass er bereit wäre für die Schweizer Nati», erklärte Nati-Coach Murat Yakin am Donnerstag die Nomination Gartenmanns.
Am Rande des Meisterschaftsspiels von Ferencvaros gegen Kecskemeti konnte SRF mit dem Schweizer Neo-Internationalen über sein Aufgebot für das SFV-Nationalteam sprechen.
- Die Bedeutung, für die Schweiz aufzulaufen: «Es ist ein Traum für mich. Mein Opa war ein stolzer Schweizer, es ist unglaublich für mich, für die Nati spielen zu können.»
- Seine neuen Teamkollegen: «Ich kenne die Namen, aber nicht die Personen. Fussball ist ein Sport, bei dem man als Mannschaft gemeinsam gewinnen will. Wir Fussballer sprechen mit den Füssen.»
- Schweiz statt Dänemark: «Ich glaube, das mit Dänemark ist jetzt vorbei. Ich bin jetzt 28 und muss diese Möglichkeit wahrnehmen. Ich kann nicht auf eine andere Chance warten. Solche Chancen kommen nicht zweimal.»
- Seine Ziele mit der Nati: «Ich möchte solange wie möglich Teil der Nati sein. Hoffentlich kann ich auch die WM bestreiten. Aber das ist noch weit in der Zukunft.»
Am Montag reist Gartenmann wie alle anderen Nati-Akteure nach Portugal. In Faro absolviert die Schweiz ein Kurz-Trainingslager, bevor am Freitag in Belfast das Testspiel gegen Nordirland steigt. Am 25. März wird der Zusammenzug mit einem weiteren Testspiel gegen Luxemburg in St. Gallen beschlossen.