Resultate
- Das Resultat trügt: Die Schweiz hätte viel höher gewinnen können
- 4. Sieg im 4. Spiel: Rekordserie der Nati in einer WM-Quali
- Runde Sache: Derdiyok trifft nach einem Jahr wieder
Es hätte vor ausverkauftem Haus in Luzern ein Schützenfest werden können. Denn die Schweizer besassen – vorwiegend in der ersten Halbzeit – Chancen, um mehrere Spiele zu gewinnen. Weil dem Petkovic-Team jedoch die Effizienz abging, blieb es bis zur 83. Minute offen.
Dann gelang Stephan Lichtsteiner, dem Captain aus der Innerschweiz, das erlösende 2:0. Nicht, dass man den krass inferioren Färöern ein Tor zugetraut hätte, denn Goalie Yann Sommer wurde an diesem kalten Sonntagabend kaum geprüft. Aber ein Sieg mit einem Tor Unterschied hätte doch als zu mager gewertet werden müssen.
Das konnte man vor der Qualifikation nicht erwarten.
Ausgerechnet Derdiyok trifft
Schliesslich war die Schweiz drückend überlegen. Angeführt von einem inspirierten Granit Xhaka beherrschte die Nati das Geschehen nach Belieben. Das Startfurioso erfolgte wie angekündigt, nur der Führungstreffer wollte nicht so früh fallen wie erhofft.
In der 27. Minute war der Bann dann gebrochen. Der Torschütze hiess Eren Derdiyok. Ausgerechnet Derdiyok. Der formstarke Stürmer von Galatasaray Istanbul traf in seinem ersten Startelf-Einsatz seit dem 12. Oktober 2015 (gegen Estland).
Egal, ob Haris spielt oder ich. Wir verstehen uns sehr gut.
Ein weites Zuspiel von Valon Behrami nahm Derdiyok perfekt an. Der Stürmer bezwang Goalie Gunnar Nielsen mit einem harten Flachschuss. Er umarmte sogleich Teamkollege Haris Seferovic. «Egal, ob Haris spielt oder ich. Wir verstehen uns sehr gut», meinte Derdiyok. Wichtig war der Treffer für den 28-Jährigen aber allemal: Sein letztes Tor im Schweizer Trikot hatte er exakt vor einem Jahr gegen die Slowakei erzielt.
Wenig Schwung in 2. Halbzeit
Nielsen, der Schlussmann der Färöer, hatte sich zuvor mit Händen und Füssen gegen den Gegentreffer gestemmt. Unmittelbar vor Derdiyoks Tor hatte er gleich zweimal spektakulär gegen Fabian Schär und Blerim Dzemaili gerettet. Johan Djourou setzte den Nachschuss an die Latte.
In der zweiten Halbzeit ging dem Petkovic-Team der Offensiv-Schwung etwas abhanden. Vor Lichtsteiners Treffer war Admir Mehmedis Pfostenschuss (78.) die einzige nennenswerte Aktion. Debütant Edimilson Fernandes hätte beinahe noch abgestaubt.
Im März wartet Lettland
Die Schweiz schliesst das Länderspieljahr mit dem erhofften Erfolg und einem Rekord ab. 4 Siege in in einer WM-Qualifikation waren der Nati noch nie gelungen. «Das konnte man vor der Kampagne nicht erwarten», sagte Petkovic. Am 25. März steht in Genf gegen Lettland das nächste Qualispiel an. Mit einem Sieg würde man auch die 4 Siege in der Quali zur EM 1972 toppen.
Sendebezug: SRF zwei, sportlive, 13.11.2016, 17:15 Uhr