Viele Möglichkeiten, sich auszuzeichnen, erhielt Jonas Omlin in der Schweizer Nati seit seinem Debüt vor gut zwei Jahren nicht. Beim 1:0-Erfolg in der Nations League gegen Portugal absolvierte der 28-Jährige erst sein 4. Länderspiel. Und er lieferte.
«Das war meine bisher beste Partie in der Nati», sagte Omlin nach dem gelungenen Abend in Genf. «Meine Aufgabe war es, die Mannschaft im Spiel zu halten.»
Lob vom Coach
Das gelang vorzüglich. Keinen der 8 Versuche der besonders in der Schlussphase stärker aufkommenden Portugiesen liess der Obwaldner passieren. «Er hat ein super Spiel gemacht und eine gute Bewerbung abgegeben», anerkannte Coach Murat Yakin.
Omlin selbst blieb gewohnt bescheiden und gab das Lob an seine Vorderleute weiter. «Mit dieser Mannschaft kann man sich nur wohlfühlen. Ich hatte Topspieler vor mir, das ist immer eine Erleichterung», sagte er.
Gereift in Montpellier
Mit einer Ausnahme, als er mit einem missglückten weiten Ball Bernardo Silva beinahe eine weitere Topchance zugestand, strahlte der Schlussmann grosse Ruhe aus. Auch von den Pfiffen der vielen portugiesischen Fans im Stade de Genève liess er sich nicht aus dem Konzept bringen.
Seit seinem Wechsel von Basel zu Montpellier vor zwei Jahren ist Omlin weiter gereift. In der Ligue 1 ist er unbestrittene Stammkraft. Für Yakin dürfte es erleichternd gewesen sein zu sehen, dass er auf der Goalieposition im Hinblick auf die WM wohl das geringste aller Probleme haben wird.
«Rennen um Nummer 2 ist völlig offen»
Hinter dem gesetzten Yann Sommer ist der Kampf um die Nummer 2 zwischen Omlin und Gregor Kobel nach dem Sonntagabend noch einmal neu lanciert worden. Der aufstrebende BVB-Keeper Kobel schien als erster Sommer-Ersatz bisher eher favorisiert, musste jedoch in Portugal gleich 4 Treffer einstecken.
Die Karten dürften noch einmal neu gemischt werden. «Das Rennen ist völlig offen», befand auch SRF-Nati-Experte Benjamin Huggel. «Wenn ich Yakin wäre, würde ich das auch noch ein bisschen so lassen.»