Ausgerechnet gegen Nati-Teamkollege Yann Sommer hatte Silvan Widmer letzten Freitag sein erstes Tor im Mainzer Dress erzielt. So sorgte der sehenswerte Ausgleich gegen Gladbach denn auch für Gesprächsstoff im Zusammenzug der Schweizer Nationalmannschaft.
Noch mehr Aufmerksamkeit verursachen jedoch die zahlreichen verletzungsbedingten Abwesenheiten im Team von Trainer Murat Yakin. Es gelte, diese Ausfälle als Mannschaft zu kompensieren, so Widmer. Doch auch er hält fest: «Es fehlen uns wichtige Spieler.»
Ein Remis, das hilft
Mut machen soll der Nati das Hinspiel im St. Jakob-Park. Beim Aufeinandertreffen Anfang September seien sie mindestens ebenbürtig, und in gewissen Phasen gar das bessere Team gewesen. In Rom gelte es, sich wiederum nicht zu verstecken und die wenige Chancen zu nutzen, so der Ex-Basler.
«Italien legt viel Wert auf ein gepflegtes Aufbauspiel», konstatiert Widmer. Dies mache es den Schweizern schwierig, das Bollwerk der wieder einsatzbereiten Routiniers wie Giorgio Chiellini und Leonardo Bonucci zu überwinden. Doch wie bereits im Hinspiel werden sie versuchen, aus den daraus resultierenden, längeren Ballbesitzphasen Gefahr zu erzeugen.
Selbstsicher inmitten von Idolen
Zum ersten Mal mit dabei sein wird dann auch Kastriot Imeri. Der Mittelfeldspieler von Servette wurde aufgrund der jüngsten Ausfälle nachnominiert. Für den 21-Jährigen sei es ein Kindheitstraum, der nun in Erfüllung gehe. «Ich hatte nach der Niederlage gegen Zürich erfahren, dass ich für die beiden Spiele zum Kader zähle – es war eine sehr schöne Überraschung.»
Obwohl es seinen Genfern in der Liga jüngst nicht mehr rund läuft, stehe Imeri derzeit mit einem guten Gefühl auf dem Platz. Er sei hochmotiviert, schliesslich warte in Rom niemand Geringerer als der Europameister. Doch nicht nur im Kader der Italiener, auch bereits im Training mit den Schweizern würden Spieler mit ihm auf dem Platz sein, von denen er selbst Fan sei.
«Ich bin zwar noch jung, stehe aber auf dem gleichen Rasen wie sie», gibt sich Imeri selbstbewusst. So seien die Jungen heutzutage eben, meint auch Widmer mit einem Schmunzeln im Gesicht – und das sei gut so.