Nach dem 1:1 gegen Serbien am Freitag in Zürich ist der Abstieg der Schweizer Nati schon vor dem Spiel gegen Europameister Spanien besiegelt. Verkommt der Ausflug auf die Ferieninsel Teneriffa, wo das Duell am Montagabend stattfinden wird, also zum Badeurlaub?
Giorgio Contini, der den grippigen Cheftrainer Murat Yakin am Sonntagabend an der Medienkonferenz vor dem Spiel vertrat, widerspricht dem vehement. Gegen den amtierenden Europameister sei man ohnehin immer motiviert. Zudem sei die Partie für jene Spieler, die zuletzt nicht immer erste Wahl gewesen waren, eine gute Möglichkeit, sich zu präsentieren – gerade im Hinblick auf die WM-Qualifikation 2026.
Dazu wollen Yakin und Contini die richtige Mischung zwischen etablierten Kräften und Spielern mit neuen Ideen finden. Es werde einige Änderungen im Vergleich zur letzten Startelf geben, man wolle das Team aber nicht komplett auf den Kopf stellen. «Wir fragen uns nicht, wen wir schonen wollen, sondern wen es unbedingt auf dem Platz braucht», so Contini. Bei konkreten Personalfragen wich Contini aus, er liess aber durchblicken, dass die Mannschaft im gleichen System wie zuletzt, einem 4-2-3-1, agieren werde.
Chance für Hajdari?
Klar ist aber ohnehin, dass Yakin im Vergleich zu den letzten Auftritten erneut zu Wechseln gezwungen sein wird:
- Mit Breel Embolo fehlt die etatmässige Sturmspitze gesperrt. Spieler wie Andi Zeqiri oder Noah Okafor könnten dies nutzen, um sich als valabler Ersatz zu präsentieren. Auch die am Freitag gegen Serbien eingewechselten Joël Monteiro und Dereck Kutesa, die frischen Wind in die Offensive gebracht hatten, dürften Optionen für die Startelf sein.
- Zu einem neuerlichen Wechsel kommt es zudem in der Abwehr, weil Aurèle Amenda aufgrund einer Knieprellung ausfällt. Möglicherweise erhält deshalb mit Albian Hajdari ein weiterer 21-Jähriger die Chance, sich von Beginn an zu zeigen.
Trotz aller Wechsel bleibt ein positives Resultat das wichtigste Ziel, so Contini. Dass die Schweizer die Spanier fordern können, haben sie in der Vergangenheit immer wieder bewiesen. Der letzte Sieg liegt erst zwei Jahre zurück. Er gelang ebenfalls in der Nations League und ebenfalls auswärts. In Saragossa gewann die Schweiz 2:1.
Nati im Lostopf 1
Das Duell mit «La Roja» wird das letzte Pflichtspiel des Jahres und das letzte vor Beginn der Qualifikation für die WM 2026 sein. Diese beginnt für die Nati im März oder Juni des kommenden Jahres. Je nach Quali-Gruppengrösse kommt es für die Schweiz vor dem Auftakt in die WM-Kampagne noch zu einem oder zwei Testspielen.
Mit welchen Teams es Yakins Equipe in der WM-Qualifikation zu tun bekommen wird, kommt bei der Auslosung am 13. Dezember aus. Schon jetzt ist klar, dass die Schweiz aus Topf 1 gezogen werden wird und so den stärksten Gegnern aus dem Weg gehen wird.