Eine politische Entscheidung? Die sportliche Weichenstellung? Oder doch einfach ein grosses Missverständnis? Fest steht: Valon Behramis Abgang aus der Schweizer Nationalmannschaft war alles andere als würdig. Und er folgt auf eine Serie von unglücklichen Situationen, mit denen sich der SFV zuletzt konfrontiert sah. Stichworte Doppeladler-Affäre oder Doppelbürger-Diskussion .
Das sieht auch Beni Huggel so. Er kritisiert mitunter, dass Vladimir Petkovic das WM-Out gegen Schweden unkommentiert liess. Zur «Causa Behrami» meint der SRF-Experte:
Das ist seiner nicht würdig. Er hat viel geleistet für das Land und den SFV.
Dass es zwei Versionen gibt, ist nicht nachvollziehbar
Auch sei die Art und Weise des Gesprächs unglücklich abgelaufen. «Für so einen wichtigen Spieler muss man sich auch Zeit nehmen, mit ihm von Angesicht zu Angesicht sprechen», betont Huggel. Indes sei folgendes nicht nachvollziehbar: Wie der Nati-Trainer einzig davon spreche, auf Behrami während der Nations League zu verzichten, während dieser die Handlung als Rauswurf verstehe.
Es sei durchaus möglich, dass Petkovic die Tragweite seines Handelns unterschätzt habe. «Wie ein Entscheid kommuniziert wird, ist immens wichtig», so Huggel.
Es könnte sein, dass andere Spieler im selben Alter, wie Captain Stephan Lichtsteiner, sich denken: ‹Wenn das Telefon klingelt, dann war es das für mich›.
Abgesehen von der Kommunikation findet es der ehemalige Nationalspieler legitim, aus sportlichen Gründen in der Nations League auf jüngere Spieler zu setzen. Das Problem des fehlenden Leaders lässt Huggel nicht gelten und zählt Yann Sommer, Granit Xhaka, Fabian Schär, Manuel Akanji oder Ricardo Rodriguez als potentielle Anführer auf.
In der Kommunikation hat der SFV Verbesserungspotenzial.
Ob Beni Huggel mit weiteren Rücktritten rechnet und wie sich der SFV und Petkovic nun verhalten sollten, erklärt der Experte im Video unten:
Sendebezug: SRF zwei, sportaktuell, 6.8.2018, 22:20 Uhr