Nach dem 1:1 gegen Israel in Ungarn herrscht bei der Schweizer Nati vor allem eins: Ratlosigkeit. Darüber, wie die Equipe von Trainer Murat Yakin nach der Pause plötzlich dermassen schwach auftrat.
«Es ist sehr schwierig zu erklären», sagte Nati-Goalie Yann Sommer im Interview nach dem Spiel. «Wir haben nach der Pause die Organisation verloren, völlig wirr gespielt – für mich unerklärlich. Wir haben den Ball nicht mehr in den eigenen Reihen halten können und die Ruhe verloren.»
Der Inter-Keeper sprach Klartext: «Am Schluss haben wir sogar Glück, dass wir so ein Spiel nicht auch noch verlieren.»
Yakin: «Ich habe keine Erklärung»
Auch Coach Yakin tat sich schwer, den Punktverlust zu analysieren. «Ich habe unmittelbar nach dem Spiel auch keine Erklärung. Es waren zwei unterschiedliche Halbzeiten, die erste super, leider ein, zwei Tore zu wenig geschossen, und in der zweiten hatten wir keinen Zugriff mehr.»
Es war nicht das erste Mal, dass die Schweiz nach der Pause den Faden verlor. Und zum fünften Mal in der laufenden Kampagne kassierte sie nach der 85. Minute ein Gegentor. Man sei «zu weit weg von den Gegenspielern» gestanden, so Yakin.
Dennoch fügte der 49-Jährige an: «Man muss es aber auch positiv sehen. Wir haben den Gegner (in der Tabelle) auf Distanz gehalten und haben es selber in der Hand.»
Wieso wir nach der Halbzeit nicht mehr viele Chancen hatten, kann ich auch nicht erklären.
Die Nati-Akteure sind überzeugt: Das Spiel hätte in der ersten Halbzeit entschieden werden müssen. «Wir hätten sicher höher führen müssen. Schlussendlich hat uns das den Sieg gekostet, dass wir unsere Chancen nicht genutzt haben», befand Cédric Zesiger.
Ruben Vargas pflichtete seinem Mitspieler bei: «Wir hatten Chancen, um das Spiel früh zu entscheiden. Dann kommen sie auch nicht mehr zurück. Der Gegner hat gut gespielt. Wieso wir nach der Halbzeit nicht mehr viele Chancen hatten, kann ich auch nicht erklären.»
Für Okafor «ist nichts passiert»
Stürmer Noah Okafor wollte nach dem vierten Unentschieden der Nati in den letzten fünf Spielen nicht in Panik verfallen. «Es ist nichts passiert. Wir haben am Samstag (in Basel gegen Kosovo, d.Red.) noch ein Spiel und versuchen dann die Sachen, die wir in der zweiten Halbzeit falsch gemacht haben, richtig zu machen. Wir können nichts rückgängig machen. Wichtig ist es, jetzt positiv zu bleiben.»