Der 2:0-Sieg gegen Irland war ein wichtiger Schritt in Richtung direkter EM-Qualifikation. Er könnte aber auch einen Einfluss auf die Personalie des Trainers haben. Nati-Coach Vladimir Petkovic war nach den schwächeren Resultaten der letzten Monate öffentlich unter Druck geraten. Die Verlagshäuser Tamedia, Ringier und NZZ stellten den 56-Jährigen in Frage.
Ob Petkovic nun aus der Schusslinie kommt, bleibt abzuwarten. Von seinen wichtigsten Spielern erhält er jedoch Rückendeckung. Geht es nach den Führungsspielern Granit Xhaka und Stephan Lichtsteiner, soll Petkovic auch künftig das Nationalteam coachen.
Er ist ein super Trainer, der innerhalb der Mannschaft gut ankommt und beliebt ist.
Der Ende Jahr auslaufende Vertrag müsse verlängert werden, fordert Captain Lichtsteiner im Blick . Und sein Stellvertreter Xhaka sagt gegenüber der SDA : «Er ist ein super Trainer, der innerhalb der Mannschaft gut ankommt und beliebt ist.»
Als Team und Mannschaft entwickelt
Warum die Medien negativ über Petkovic berichten, wisse er nicht. «Die Ergebnisse stimmen, wir haben uns individuell sowie als Mannschaft weiterentwickelt.» Diese Leistung müsse man anerkennen, so Xhaka. Alle wünschten sich eine positive Zukunft mit ihm.
Holen die Schweizer in den verbleibenden zwei Spielen gegen Georgien und Gibraltar die nötigen vier Punkte, gestalten sie auch die dritte Qualifikation unter Petkovic erfolgreich. Sowohl an der EM 2016 als auch an der WM 2018 erreichte die SFV-Auswahl die Achtelfinals, in der erstmals ausgetragenen Nations League stiess sie ins Final-Four-Turnier vor.
Xhaka und das spezielle Verhältnis zu Petkovic
Xhaka, der unter Petkovic zum Wortführer und unumstrittenen Chef auf dem Platz aufgestiegen ist, pflegt zu diesem eine spezielle Beziehung. Noch nie habe er privat und fussballerisch ein so gutes Verhältnis zu einem Trainer gehabt, sagt Xhaka. «Er gibt mir taktisch und mental sehr viel mit, was mir auch im Klub weiterhilft.»
Der 27-Jährige hat in seiner Karriere schon einige Grössen erlebt: Ottmar Hitzfeld in der Nationalmannschaft, Lucien Favre bei Borussia Mönchengladbach oder Arsène Wenger und Unai Emery bei Arsenal. Die Meinungen über Petkovic in der Öffentlichkeit sind geteilt.
Kommunikation als Kritikpunkt
Am Samstag vor dem wegweisenden Spiel in Kopenhagen hatten vier grosse Deutschschweizer Zeitungen die Zukunft Petkovics beim SFV thematisiert. Viele fordern, dass der mit der laufenden Kampagne auslaufende Vertrag nicht verlängert wird.
Kritisiert wurde in erster Linie Petkovics Kommunikation – unter anderem mit Xherdan Shaqiri, der auf den Zusammenzug im September freiwillig verzichtet hatte. Es gebe gemäss Xhaka immer zwei Seiten. «Shaq sollte wissen, was er richtig und falsch gemacht hat – und der Trainer weiss es auch.»
Sendebezug: SRF zwei, sportlive, 15.10.2019, 20:10 Uhr