Haris Seferovic ist ein Spieler, der polarisiert. Seine Körpersprache ist nicht immer positiv, seine Chancenauswertung hat auch schon zu wünschen übriggelassen.
Dabei darf aber nicht vergessen werden, dass er ein Stürmertyp ist, dessen Wert nicht nur an Toren gemessen werden kann. Vielfach verrichtet er in der gegnerischen Hälfte «Drecksarbeit», setzt Verteidiger unter Druck, nagelt Bälle fest, legt für die Teamkollegen auf.
Dreierpack – eine Premiere für Seferovic
In Luzern erlebte Seferovic nun seine Sternstunde im Nati-Dress. 3 Tore in einem Spiel mit der Landesauswahl, das war dem 26-Jährigen noch nie gelungen. Dass der Benfica-Söldner aktuell in Form ist, war bekannt. Dennoch hat wenig auf so eine «Tor-Explosion» hingedeutet.
Das war mein erster Dreierpack. Ich hoffe, es ist nicht der letzte.
Blenden wir zurück: Vor ziemlich genau einem Jahr bewerkstelligte die Nati mit einem 0:0 im WM-Barrage-Rückspiel gegen Nordirland in Basel die Qualifikation für die WM-Endrunde in Russland. Statt Beifall hagelte es aber Pfiffe von den Rängen.
Die Schweiz hatte eine schwache Leistung gezeigt – und Seferovic mehrfach im Abschluss gesündigt. Die Pfiffe trafen den Angreifer empfindlich.
Das Vertrauen von Petkovic
Doch Seferovic liess sich nicht unterkriegen und kämpfte sich mit dem nötigen Rückhalt der Teamkollegen und dem Staff zurück. Auch Vladimir Petkovic entzog ihm nie das Vertrauen.
«Das ist nur eine Konsequenz meiner Beobachtungen. Ich sehe in jedem Training und in jedem Spiel, wie wertvoll er für uns ist», so der Nati-Trainer.
Nun ist Seferovic auf seinem vorläufigen Zenit angelangt. «Das war mein erster Dreierpack. Ich hoffe, es ist nicht der letzte», freute sich der Innerschweizer, der in Luzern praktisch ein Heimspiel hatte.
Und auch beim Final-Four-Turnier, für das sich die Schweiz nun qualifiziert hat, kann der Benfica-Stürmer auf den Heimvorteil zählen. Schliesslich wird der Event im Juni 2019 in Portugal stattfinden.
Sendebezug: SRF zwei, sportlive, 18.11.2018, 20:05 Uhr.