Mit der 4. Niederlage im 6. Gruppenspiel der Nations League beendete die Schweizer Nationalmannschaft ihre Nations-League-Kampagne am Montagabend auf Teneriffa. Im Hinblick auf die WM-Qualifikation im kommenden Jahr strich Nati-Trainer Murat Yakin vor allem die mangelnde Effizienz heraus. «Daran müssen wir arbeiten, wir können nicht nur darüber reden. Der Killerinstinkt fehlt.»
Das können wir nicht in der Nationalmannschaft korrigieren.
Dabei nahm er die Spieler in die Pflicht, denn: «Das können wir nicht in der Nationalmannschaft korrigieren. Die Spieler müssen in ihren Klubs daran arbeiten. Wir haben nun etwas Zeit und hoffen, dass sich das auch die Spieler zu Herzen nehmen.»
Dass es auch in der Defensive noch viel zu tun gibt, ist sich Yakin bewusst. 14 Gegentore in 6 Spielen sind zu viel. «Wir haben zu leichtfertig Tore kassiert», sagt der Nationaltrainer, spricht aber auch die Absenzen an. Vor allem in den letzten beiden Partien fehlten diverse Stammkräfte in der Verteidigung, die Abwehr wurde völlig neu zusammengesetzt.
Revolution statt kontrollierte Verjüngung
Die Absenzen lassen auch Nati-Direktor Pierluigi Tami die Auftritte in der Nations League differenziert betrachten. «Wir wollten das Team verjüngen, aber gerade das Spiel gegen Spanien war eine Revolution.» Von den 26 Spielern, die noch im Sommer im EM-Viertelfinal gegen England im Kader gewesen sind, seien nur noch 10 beim aktuellen Zusammenzug dabei gewesen.
Ich bin aber zuversichtlich, wenn ich sehe, wie viele der neuen Spieler ihre Chance genutzt haben.
Die gesamte Kampagne betrachtend meint Tami deshalb: «Nur eine Leistung ist unter den Erwartungen geblieben. Das war das Spiel in Serbien. Alle anderen Spiele waren ok. Natürlich wollten wir in der A-Gruppe bleiben, das haben wir nicht geschafft. Ich bin aber zuversichtlich, wenn ich sehe, wie viele der neuen Spieler ihre Chance genutzt haben.»
Yakin will flexibel bleiben
Man wisse nun, dass man genug breit aufgestellt sei für die kommende Aufgabe. Und: «Die Resultate können sich schnell drehen.» Das habe man nach der EM-Qualifikation gesehen, die durchzogen verlaufen sei, dann habe man aber eine ausgezeichnete EURO gespielt.
Auch Yakin findet, dass sich Spieler wie Joël Monteiro, Miro Muheim und Simon Sohm für weitere Einsätze aufgedrängt hätten. Er will sich noch nicht allzu viele Gedanken zur bevorstehenden WM-Qualifikation machen. Getreu seiner Stärke will er sich den jeweiligen Gegebenheiten anpassen: «Das System ist abhängig von den Spielern, die in Form sind. Da bin ich flexibel. Da sind auch die Spieler offen dafür.»