- Die Schweiz holt gegen Serbien im Letzigrund im Rahmen der Nations League nur ein 1:1.
- Damit ist der Abstieg aus der Liga A besiegelt.
- Amdouni bringt die Nati verdient in Führung, dann schlagen die Serben per Konter eiskalt zu – durch Terzic, der zuvor mit Glück einer roten Karte entkommen ist.
Immer wieder Zeki Amdouni. Es lief die 79. Minute im Letzigrund, die Schweiz drückte gegen defensive Serben unermüdlich auf den Führungstreffer. Dann fiel dieser endlich, durch den besten Mann auf dem Feld: Amdouni belohnte seinen Auftritt mit einem herrlichen Treffer – dem 10. im 24. Länderspiel. Die Freude währte nur kurz: Edimilson Fernandes scheiterte am Pfosten, die Serben schlugen nach einem Konter in Person von Aleksa Terzic zu (88.). Von diesem Schock erholte sich die zuvor stark agierende Nati nicht mehr.
Kobel hält Penalty
In sportlicher Hinsicht war es eine Art Hochrisikospiel für Murat Yakin. Einerseits bedurfte es im Kampf gegen den Abstieg eines Sieges, andererseits musste dieser mit einer komplett neu formierten Abwehr gelingen (Ricardo Rodriguez, Aurèle Amenda, Eray Cömert, Fernandes).
Doch man kennt diese Nati, ihre Fähigkeit, in solchen Momenten zu überraschen. Schon vor Amdounis Treffer sah es so aus, als folge das nächste verrückte Kapitel einer kleinen Heldengeschichte:
- 54. Minute: Aleksandar Mitrovic fällt im Zweikampf mit Cömert. Schiedsrichter Clément Turpin entscheidet äusserst streng auf Penalty. Der VAR bleibt stumm, doch der Fussballgott lässt Gregor Kobel das Bein im richtigen Moment in die Höhe reissen. Er pariert Mitrovics Elfmeter.
- 59. Minute: Der wirblige Amdouni kommt aus 6 Metern frei zum Abschluss, scheitert aber an Djordje Petrovic.
So rieselte im ausverkauften Letzigrund vor 21'000 Fans die Zeit langsam herunter. Angeführt von Amdouni machten die Gastgeber weiterhin Dampf – und belohnten sich prompt. Doch einen Konter später endetet diese Partie wie die gesamte bisherige Nations-League-Kampagne: Bemüht, mit vielversprechenden Ansätzen, aber letztlich glücklos. Und in der Folge mit dem Abstieg aus der Liga A.
Terzic mit Glück an Rot vorbei
Die hart geführte 1. Halbzeit war immer wieder von Fouls und Blessuren unterbrochen worden. Besonders brutal war die Attacke von Terzic (25.), der Amdouni mit offener Sohle am Oberschenkel traf und mit Gelb gut bedient war. Ironie des Schicksals, dass genau er später den Sargnagel für die Schweizer Hoffnungen einschlagen sollte.
Dennoch kam die Schweiz gegen defensive Serben zu guten Möglichkeiten. Fernandes (12.) zielte mit dem ersten Torschuss der Partie zu zentral. Nati-Rückkehrer Noah Okafor bugsierte den Ball mit der Brust an die Latte (28.). Amdouni brachte den Ball nach schöner Ablage Okafors ebenfalls nicht im Tor unter (43.).
Die Schweizer Rumpf-Defensive hatte die Serben derweil weitgehend im Griff. Vom Terzic-Konter abgesehen vermochte einzig Dusan Vlahovic den Puls der Heimfans in die Höhe zu treiben. Erst setzte er einen Kopfball im Luftduell mit Cömert knapp am Tor vorbei (24.). 17 Minuten später gewann Cömert dann das Privatduell: Sein perfekt getimtes Tackling lenkte den Ball über die Latte von Kobels Kasten. In der 70. Minute zirkelte Vlahovic das Leder knapp am Tor vorbei. Dank Terzic wird er es verschmerzen können.
So geht es weiter
Spanien setzte sich derweil im Parallelspiel in Dänemark dank Toren von Mikel Oyarzabal (15.) und Ayoze Perez (58.) 2:1 durch und steht im Viertelfinal. Am Montag findet die aktuelle Nations-League-Kampagne der Schweiz auf Teneriffa gegen Spanien ihr Ende.