Noch vor einem Jahr hatte sich Diogo Costa mit der Rolle als Nummer 2 bei Porto begnügen müssen. Nur gerade ein Spiel durfte er in der Liga absolvieren, ebenso kam er einmal in der Champions League zum Einsatz – beim bedeutungslosen letzten Gruppenspiel gegen Olympiakos Piräus (2:0).
Dafür glänzte Costa an der U21-Europameisterschaft. In 4 von 6 Spielen hielt der damals 21-Jährige seinen Kasten rein. Nur im Viertelfinal gegen Italien (5:3 n.V.) und bei der 0:1-Finalniederlage gegen Deutschland musste er hinter sich greifen. Ansonsten stand stets die Null – auch beim 3:0-Sieg im Gruppenspiel gegen die Schweiz.
Aufstieg zur Nummer 1 im Klub und Nationalteam
In der abgelaufenen Saison gelang Costa, der in Rothrist geboren wurde und erst im Alter von 7 Jahren nach Portugal zog, dann der Aufstieg zur Nummer 1 in Porto. In diesem Frühling durfte er auch gleich die Meister-Trophäe in die Höhe stemmen.
Seine Leistungen wurden prompt mit einem Aufgebot für die A-Nationalmannschaft belohnt. Sein Debüt gab er im letzten Herbst (3:0 in einem Testspiel gegen Katar). In den WM-Playoffs stand er sowohl gegen die Türkei (3:1) als auch gegen Nordmazedonien (2:0) im Tor.
Newcastle hat laut portugiesischen Medien sein Interesse am 22-Jährigen bekundet, dessen bis 2026 laufender Vertrag eine Ausstiegsklausel von 60 Millionen Euro beinhaltet.
Einsatz gegen Geburtsland noch offen
Ob Costa, der am Donnerstag beim 1:1 in Sevilla gegen Spanien gespielt hat, auch am Sonntag gegen sein Geburtsland im Tor stehen wird, liess Fernando Santos offen. Der portugiesische Trainer kündigte an, dass er sein Team auf mehreren Positionen verändern werde. Auch Cristiano Ronaldo dürfte wieder in die Startformation rücken.
Vor den Schweizern hat Santos grossen Respekt. «Sie sind in den letzten zehn Jahren über sich hinausgewachsen und haben vielleicht von allen Teams am meisten Fortschritte erzielt.» Den schwachen Auftritt der SFV-Auswahl gegen Tschechien wertete er als «abnormal».
Das Ziel der Portugiesen ist erneut das Erreichen des Finalturniers. 2019 gewannen sie die Premiere der Nations League, auch dank einem 3:1 im Halbfinal gegen die Schweiz.