Die Duelle gegen Serbien waren für die Schweizer Nati in jüngster Vergangenheit stets eine feurige Angelegenheit. Sowohl an der WM 2018 in Russland, als auch vier Jahre später in Katar ging es nicht nur auf dem Platz, sondern auch auf den Rängen hitzig zu und her.
Wenn das Team von Trainer Murat Yakin am Samstag in Serbien antritt, dürfte zumindest die Beschallung von den Tribünen etwas leiser sein. Statt im berüchtigten «Marakana» in Belgrad empfängt Serbien die Nati in der Kleinstadt Leskovac, rund 300 Kilometer südöstlich von der Hauptstadt gelegen. Das 2023 eröffnete und durch ein staatliches Programm finanzierte Dubocica-Stadion ist zwar topmodern, bietet jedoch gerade einmal 8000 Zuschauern Platz. Von einem Hexenkessel mit 60'000 heissblütigen Fans in Belgrad bleibt die Nati also verschont.
Ähnliche Strategie wie der SFV
Doch warum findet die Partie in der Provinz statt? «Es entscheidet immer der Heimverband, wo er seine Spiele austragen will», erklärt Adrian Arnold, Mediensprecher des Schweizerischen Fussballverbands. Der SFV verfolge die Strategie, seine Heimspiele in verschiedenen Landesteilen auszutragen. So tritt die Nati im Rahmen der Nations League in Genf, Zürich und St. Gallen an. «Offenbar verfolgen die Serben eine ähnliche Strategie.»
Dass die Schweiz in einem Kleinstadion antreten muss, dürfte aber auch andere Gründe haben. Da die Nationalmannschaft nicht mehr über die gleiche Anziehungskraft verfügt wie früher, ist man froh, wenn man zumindest die Arena in Leskovac füllen kann.
Hotelsuche schwieriger
Für die Nati gestaltet sich die Reise aufgrund des unüblichen Spielorts etwas komplizierter. Statt nach Belgrad fliegt das Team nach Nis, und von dort 50 Minuten mit dem Bus nach Leskovac. Auch die Suche nach einer geeigneten Unterkunft sei in der Provinz nicht ganz so einfach: «Für den ganzen Nati-Tross mit 60 Personen und dem ganzen Material muss die Hotel-Infrastruktur stimmen.» In einer Grossstadt wie Belgrad sei das einfacher, doch auch in der Provinz sei man letztlich fündig geworden.
Auch für das letzte Auswärtsspiel der Nations-League-Kampagne gegen Spanien Mitte November wäre die Nati mit einem Flug in die Hauptstadt übrigens schlecht beraten. Der Europameister empfängt die SFV-Auswahl nicht auf dem Festland, sondern auf Teneriffa – schlappe 1800 Kilometer von Madrid entfernt.