Als Cristiano Ronaldo den Ball volley in die Maschen gedroschen hatte, platzten die Emotionen aus ihm heraus. Der fünffache Weltfussballer sprintete zur Eckfahne, hielt sich die Hände vors Gesicht, sank zu Boden – und schien es selbst kaum zu glauben: Sein Treffer gegen Kroatien war das 900. Tor seiner einmaligen Laufbahn.
«Es bedeutet mir viel, denn es ist ein einzigartiger Meilenstein meiner Karriere», sagte Ronaldo nach dem perfekten Auftakt in die Nations League für sich und seine Portugiesen mit dem 2:1-Erfolg gegen Kroatien. Der 39-Jährige, der bei der EURO in Deutschland leer ausgegangen und viel kritisiert worden war, erzielte in der Gruppe A1 gegen den WM-Dritten das zwischenzeitliche 2:0 (34.). Damit baute CR7 in seinem 213. Länderspiel seinen Torweltrekord auf 131 aus.
«CR900» schreibt «wieder ein Stück Fussballgeschichte»
Kein Wunder, dass die internationale Presse Ronaldo am Freitag mit Lob überhäufte. Die spanische Marca würdigte Portugals Captain als Spieler, «der weiterhin goldene Seiten in sein unendliches Vermächtnis schreibt». Die französische L'Equipe sah «wieder ein Stück Fussballgeschichte» und die italienische Gazzetta dello Sport benannte Ronaldo kurzerhand um in «CR900». Von «atemberaubenden» Zahlen schrieb die britische Daily Mail, die Sun titelte «Ron and only» und «Ron-Derful».
Tatsächlich ist Ronaldo mit seiner Bestmarke in neue Sphären vorgerückt. Mit Lionel Messi (838) gibt es überhaupt nur einen Spieler, der die 800er-Marke übertroffen hat. Selbst der grosse Pele, dem weit über 1000 Tore zugeschrieben werden, kommt auf diesem Niveau an beide nicht heran.
Ronaldo hat noch lange nicht genug
Die 900er-Marke sei eine Zahl, «die ich schon seit langer Zeit erreichen wollte», sagte Ronaldo. Seine Bestmarken seien das Ergebnis harter Arbeit. «Nur ich und die Menschen um mich herum wissen, wie hart es ist, jeden Tag zu arbeiten, physisch und psychisch fit zu sein und 900 Tore zu schiessen.»
Die Rekorde würden von selbst kommen, ergänzte Ronaldo. «Ich breche keine Rekorde. Rekorde sind das, was mich verfolgt.» Satt ist der Superstar, der seit letzter Saison bei Al-Nassr in Saudi Arabien spielt, noch lange nicht. «Ich habe bereits zwei Trophäen mit Portugal gewonnen und jede weitere wäre spektakulär. Das motiviert mich, ich will den Fussball geniessen – jeden Moment», sagte Ronaldo. Das tat er gegen Kroatien – für alle offensichtlich.