Nach dem WM-Triumph in Australien, dem Kuss-Skandal, einem grossen Streik und vielen Verwerfungen sind die Spanierinnen mit einem Last-Minute-Sieg auf den Platz zurückgekehrt – der Auftakt in der Nations League in Schweden stand ganz im Zeichen des Kampfes gegen die Missstände im nationalen Verband. Spanien gewann 3:2, Mariona Caldentey erzielte den entscheidenden Treffer mit der letzten Aktion der Partie per Penalty.
Match im Zeichen der Solidarität
Beide Teams posierten in Göteborg gemeinsam hinter einem Banner mit dem Slogan #SeAcabo («Es ist vorbei») und der Aufschrift «Unser Kampf ist der globale Kampf». Für die Gleichstellung von Frauen in Sport und Gesellschaft zeigten auch die schwedischen Fans auf den Tribünen entsprechende Plakate.
In Spaniens Startelf standen 9 Weltmeisterinnen. Die Spielerinnen zeigten beim Teamfoto Bandagen am Handgelenk, auf denen Botschaften der Unterstützung für Jenni Hermoso zu erkennen waren. Die 33-Jährige war nicht nominiert worden, nach Angaben der neuen Nationaltrainerin Montse Tomé zu ihrem «eigenen Schutz».
Vorfall bei WM-Siegerehrung
Hermoso war nach dem gewonnenen WM-Final in Sydney bei der Siegerehrung von dem mittlerweile zurückgetretenen spanischen Verbandspräsidenten Luis Rubiales ohne ihre Zustimmung auf den Mund geküsst worden. Der Vorfall war neuer Zündstoff in einem Streit mit dem Verband RFEF, der schon länger schwelte.
Die Spielerinnen erklärten geschlossen ihren Streik für die Nations League, Tomé nominierte dennoch ein Team. Letztlich schaltete sich sogar die spanische Regierung ein, nach langen Diskussionen stimmten 21 Spielerinnen einer Rückkehr ins Aufgebot zu.
Am Dienstag gegen die Schweiz
Neben Caldentey reihten sich bei den Spanierinnen in Schweden auch Athenea del Castillo (37.) und Eva Navarro (77.) unter die Torschützinnen. Auf Seiten der Skandinavierinnen waren Magdalena Eriksson (23.) und Lina Hurtig (82.) erfolgreich.
Am Dienstag geht es für die Spanierinnen in der Nations League zuhause weiter. In Cordoba empfangen die Weltmeisterinnen die Schweiz. Die Partie gibt es ab 20:40 Uhr live auf SRF zwei und in der Sport App.