- Challenge-Ligist Wil verlangt Sion im Cup-Achtelfinal alles ab – und muss sich erst in der Verlängerung mit 1:2 geschlagen geben.
- Auch Servette muss gegen Erstligist Wohlen in die Verlängerung, gewinnt am Ende aber klar mit 5:2.
- YB bezwingt Lausanne-Sport, Lugano schlägt Winterthur.
Rollentausch in der Äbtestadt: Der FC Wil mimte den gestandenen Super-Ligisten, die Walliser stattdessen den ehrfürchtigen Underdog. So zumindest mutete der Cup-Achtelfinal für die zahlreichen Zuschauer in der Wiler Arena an – von einem Klassenunterschied war in der regulären Spielzeit nichts zu spüren.
Auch in der Verlängerung zeigte sich der Aussenseiter mindestens ebenbürtig, liess aber in der entscheidenden Aktion die Coolness vermissen: In der 101. Minute geriet nach einem Sittener Befreiungsschlag ein Rückpass unter Druck zu kurz, Goalie Marvin Keller konnte Gaëtan Karlen nur unerlaubt stoppen. Den fälligen Penalty verwertete Wylan Cyprien sicher. Kurz darauf machte Luca Zuffi (109.) per Volley für den Oberklassigen alles klar.
Sion beginnt agil und baut dann massiv ab
Zwar war die Elf von Paolo Tramezzani auf dem Bergholz schwungvoller gestartet, liess danach die Gastgeber aber beinahe nach Belieben gewähren. Die Wiler münzten diese Überlegenheit zwar in diverse Chancen um, liessen davon aber sämtliche ungenutzt. Besonders der brasilianische Altmeister Silvio sündigte in der 1. Halbzeit gleich mehrfach.
Die beste Möglichkeit zur Führung für den in der Liga zuhause noch ungeschlagenen Challenge-Ligisten verpasste Sofian Bahloul bereits in der 20. Minute, als sein Abschluss an die Latte klatschte. Nach 71 Minuten glich Filip Stojilkovic mit der ersten gefährlichen Aktion der Sittener immerhin in Sachen Aluminiumtreffer aus. Die aus dem Pfostenschluss resultierende Vorlage vermochte Giovanni Sio aber nicht im Gehäuse unterzubringen.
Silvio belohnt sich doch noch
Der Schlusspunkt gehörte aber dem omnipräsenten Silvio im Dienst des Unterklassigen. Der 37-Jährige holte in der 119. Minute einen Elfmeter heraus und verwertete diesen gleich selbst. Und prompt kam Wil in der Nachspielzeit der Verlängerung doch noch zur Ausgleichschance, die Tim Staubli aber vergab. So blieb dem FCW – und vor allem Routinier Silvio – einzig die Gewissheit, dass sie mit einem Super-League-Klub durchaus mithalten können.
Wohlen fordert Servette alles ab
Es war lange eine dürftige Vorstellung, die der Zweitplatzierte der Super League im Stadion Niedermatten in Wohlen ablieferte. Am Ende reichte es Servette gegen den Erstligisten doch noch zu einem klaren 5:2-Sieg.
Wirklich zum Toreschiessen fand Servette erst in der Verlängerung, nach 90 Minuten war es 1:1 gestanden. Danach ging dem FC Wohlen die Puste aus, Boris Cespedes (92.), Dereck Kutesa (101.) und Patrick Pflücke (105.) waren für den Oberklassigen erfolgreich. Für die Heimfans gab es dann doch noch was zu feiern, nach dem 2:4 von Justin Pfister fanden die Aargauer noch einmal ins Spiel. Doch den Schlusspunkt setzte Edgar Pacheco mit dem 5:2 (117.).
Nichtsdestotrotz darf der FC Wohlen zufrieden mit dem Cup-Auftritt sein. Insbesondere in der 1. Halbzeit war das Team von Ryszard Komornicki die bessere Mannschaft auf dem Platz. Folgerichtig ging der Erstligist durch Alessandro Vogt in Führung – in der 12. Minute. Eigentlich hätte der Gastgeber zur Pause 3:0 führen können, doch Muhamed Seferi scheitert sowohl aus dem Spiel mit einer Top-Chance (15.) als auch vom Elfmeter-Punkt (28.).
Erst in der 2. Halbzeit schien Servette in der Aargauer Provinz angekommen zu sein. Die Genfer spielten aktiver, die Chancen häuften sich. In der 76. Minute war es Boubacar Fofana, der für die Gäste mit einem herrlichen Freistoss ausglich. Wirklich belohnen für die Leistungssteigerung konnten sich die Westschweizer dann erst in der Verlängerung.