- Der FC Lugano ist zum 4. Mal in der Klubgeschichte und zum 1. Mal seit 1993 Schweizer Cupsieger.
- Die Tessiner schlagen St. Gallen im Final vor ausverkaufter Kulisse im Wankdorf hochverdient mit 4:1.
- Zan Celar eröffnet das Skore schon nach 4 Minuten, für den Schlusspunkt ist Maren Haile-Selassie (69.) besorgt.
Der Schweizer Cupsieger kommt zum ersten Mal seit 29 Jahren wieder aus dem Tessin. In einem attraktiven Final setzte sich der FC Lugano gegen St. Gallen verdient mit 4:1 durch und feiert den 4. Cuptitel der Klubgeschichte. Für St. Gallen verlängert sich derweil die titellose Durststrecke um mindestens ein weiteres Jahr. Wie schon vor einem Jahr musste sich «Grün-Weiss» erst im Final geschlagen geben.
Die definitive Entscheidung in einem überraschend einseitigen Endspiel fiel in der 69. Minute, als Maren Haile-Selassie einen schnörkellos vorgetragenen Konter mit dem vierten Tessiner Treffer an diesem Nachmittag abschloss. Zehn Minuten zuvor hatte Mattia Bottani die Partie mit dem Tor zum 3:1 schon in eindeutige Bahnen gelenkt.
Angepeitscht vom zahlreich angereisten Anhang brachte St. Gallen in der Offensive erstaunlich wenig zustande. Zwar hatten die Ostschweizer mehr Spielanteile, vor Lugano-Torhüter Amir Saipi wurde es aber zu selten gefährlich, um die Spannung zurückzubringen. Einzig ein Freistoss aus aussichtsreicher Position von Victor Ruiz nach rund einer Stunde konnte Gefahr erzeugen.
Lugano mit Blitzstart
Es schien fast so, als hätte sich Lugano-Trainer Mattia Croci-Torti vor dem Final Tipps von seinem Amtskollegen Peter Zeidler abgeholt. Die Tessiner – in der Super League nicht gerade bekannt für ihr Offensivfeuerwerk – legten vor stimmungsvoller Kulisse los wie die Feuerwehr und tauchten schon nach 8 Sekunden ein erstes Mal im gegnerischen Strafraum auf. Zan Celar belohnte Lugano bereits nach 4 Minuten für den Sturmlauf. Der Slowene traf nach einem Eckball von Reto Ziegler zur frühen Führung.
St. Gallen brauchte etwas Zeit, um sich vom überraschenden Startfurioso zu erholen, fand aber in der Folge zurück in die Partie. Einen perfekt getretenen Freistoss von Ruiz von der halbrechten Seite köpfelte Matej Maglica in der 21. Minute zum 1:1-Ausgleich ins Netz.
Die besseren Chancen gehörten aber weiter Lugano, das kurz vor dem Pausenpfiff wieder vorlegen konnte. Hatte St. Gallens Cup-Torhüter Lukas Watkowiak kurz davor gegen Celar noch spektakulär pariert (39.), blieb ihm gegen Olivier Custodio nur das Nachsehen. Der Treffer fiel nach einer Verkettung von St. Galler Abwehrfehlern: Erst vertändelte Maglica im eigenen Strafraum den Ball, dann lenkte Lukas Görtler die Vorlage von Kevin Rüegg pfannenfertig auf die Füsse von Custodio, der nur noch einzuschieben brauchte.