Für die Krienser aus der Promotion League steht am Mittwochabend das grosse Highlight gegen den FC Basel bevor. Das Stadion ist für den Cup-Achtelfinal seit Tagen ausverkauft. Doch Aufmerksamkeit bekommt die Partie auch, weil sich Basel in einer historischen Notlage befindet und deswegen neuerdings von «Feuerwehrmann» Fabio Celestini betreut wird.
Kriens lauert auf seine Chancen
Es scheint, als gäbe es für Kriens keine bessere Gelegenheit, die Basler in ihrer aktuellen Nicht-Form noch tiefer ins Verderben zu stürzen. Während es für den FCB 4 Pleiten in Serie hagelte, erlebten die Krienser zuletzt erfolgreichere Wochen. Die Mannschaft von Sven Lüscher fand nach einem verhaltenen Saisonstart besser in die Spur und feierte in den letzten 3 Spielen 3 Siege.
Allerdings ist die Rechnung nicht so einfach. Der SCK weiss, was auf ihn zukommt. Er schreibt in der Matchvorschau von einem Gegner «mit ziemlich viel Qualität», von einer «Übermacht». Trainer Lüscher weiss die Ausgangslage nüchtern einzuschätzen: «Es bestehen immer noch 2 Ligen Unterschied. Basel ist klarer Favorit. Aber wir wissen auch um die Verunsicherung beim FCB.»
Diese gilt es aus Krienser Sicht auszunutzen. Gerade im Kleinfeld mit den zahlreichen Fans im Rücken sollte dies möglich sein. Ein Blick in die Vergangenheit zeigt, dass Super-Ligisten auswärts bei Kriens immer wieder Mühe hatten: 2016 scheiterte Thun mit 1:2, 2017 gewann Luzern mühevoll mit 1:0, im April 2021 setzte sich Servette im Viertelfinal erst nach Verlängerung durch und im September 2021 zitterte sich der FC Zürich mit 1:0 weiter.
Knipst Chihadeh weiter?
Vor mehr als 13 Jahren war der FC Basel im Cup-Halbfinal letztmals zu Gast in Kriens. Vor 5000 Zuschauenden – so viele werden es heuer wohl wieder sein – setzte sich der «Goliath» auch nur knapp mit 1:0 durch. Ein Spiel, an das sich sowohl SCK-Mittelfeldspieler Moyo-Ola Uruejoma als auch Stürmer Saleh Chihadeh nicht erinnern kann.
Für Uruejoma wird das kommende Duell ein ganz spezielles: Der 25-Jährige ist gebürtiger Basler und spielte beim FCB bis im vergangenen Juli in der Jugend. Ob ihn deshalb die momentane Situation seines Ex-Klubs belaste? «Es ist natürlich nicht das Schönste, wenn der Klub aus deiner Stadt in der Krise steckt. Aber ich bin jetzt bei Kriens unter Vertrag, wir wollen weiterkommen.»
Ein allfälliges Weiterkommen hängt wohl stark von Knipser Chihadehs Verfassung ab. Der palästinensische Nationalspieler macht aufgrund der geopolitischen Geschehnisse keine einfache Zeit durch, kann sich jedoch gut mit Fussball ablenken – und wie er das macht. In den letzten 4 Liga-Spielen traf er immer, insgesamt fünfmal.
Nun soll auch das Basler Tornetz zittern: «Am Schluss ist es egal wie, der Ball muss einfach ins Netz.» Der FCB dürfte sowieso gewarnt sein – denn in 11 Liga-Spielen konnte er nie zu Null spielen.