Wenn der FC Aarau zu einem Cupspiel antritt, dann ist das auch immer eng verbunden mit einem Mann und einer Szene: Walter Iselin und sein grosser Moment im Cupfinal am 27. Mai 1985. Vor 35 Jahren erlebte der damals 31-Jährige seine Sternstunde.
- Es läuft die 86. Minute im mit 32'000 Zuschauern gefüllten Berner Wankdorf-Stadion zwischen dem FC Aarau und Neuchâtel Xamax. Noch steht es 0:0.
- Iselin kommt kurz hinter der Mittellinie an den Ball, wird nicht angegriffen und fasst sich ein Herz: Aus ungefähr 30 Metern setzt er das Leder ins Lattenkreuz.
- Es ist der Siegtreffer für den von Ottmar Hitzfeld trainierten FC Aarau und der bisher einzige Cup-Triumph für die Aargauer.
«Es war der grösste Moment in meiner Karriere», sollte Iselin Jahre später zu seinem Geniestreich sagen. Nur noch einmal schaffte es Aarau danach bis ins Endspiel des Schweizer Cups. Dieses ging 1989 aber gegen GC mit 1:2 verloren.
Nicht der geborene Goalgetter
Auch für Iselin persönlich war der Treffer ein seltenes Highlight. Der Mittelfeldrackerer war nicht als Goalgetter bekannt. In seinen 3 Jahren beim FCA brachte es der heute 66-Jährige auf gerade einmal 3 Tore.
Für Aarau aber sollte einer der grössten Triumphe 8 Jahre später mit dem 3. Schweizer Meistertitel in der Klubgeschichte noch folgen. An der Seitenlinie stand dann nicht mehr Hitzfeld, der unterdessen Trainer bei Borussia Dortmund war, sondern Rolf Fringer. Und auch Iselin erlebte diesen grossen FCA-Moment nicht mehr aktiv mit – er hatte die Fussballschuhe längst an den Nagel gehängt.