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Dank strittigem Penaltytreffer Biel schaltet YB aus und steht sensationell im Cupfinal

  • Der FC Biel steht als erster drittklassiger Klub überhaupt im Final des Schweizer Cups.
  • Im Halbfinal schlagen die Seeländer die Young Boys mit 1:0 nach Verlängerung.
  • Das entscheidende Tor fällt nach einem höchst strittigen Penalty.

Die entscheidende Szene ereignete sich in der 96. Minute. Der Ball kullerte im YB-Strafraum langsam auf David von Ballmoos zu, der aus seinem Kasten eilte und sich die Kugel krallen wollte. Gleichzeitig stürmte der Bieler Loïc Socka Bongué auf den Ball zu. Das erkannte von Ballmoos, weshalb er abrupt abbremste. Socka Bongué ging jedoch zu Boden, Schiedsrichter Alessandro Dudic zeigte auf den Punkt.

Lautstark protestierten die YB-Spieler gegen den diskutablen Entscheid. Und die Wiederholung zeigte auf: Von Ballmoos wich dem Stürmer fast schon spektakulär aus, ein Kontakt ist auf den TV-Bildern nicht zu erkennen. Der VAR schaltete sich allerdings nicht ein, Dudic schritt nicht zum Bildschirm. So blieb es beim Elfmeter und der damit verbundenen goldenen Chance auf den Führungstreffer für Underdog Biel.

Malko Sartoretti übernahm die Verantwortung – und er verwandelte souverän mit einem Schuss in die linke Ecke. In der vollen Tissot Arena brachen alle Dämme. Die Sensation, das Einziehen in den Cupfinal, rückte näher und näher.

YB kommt zum Ausgleich – doch er zählt nicht

Der haushohe Favorit lehnte sich in der verbleibenden Spielzeit in Unterzahl gegen das Ausscheiden auf. Und er kam dem Ausgleich nahe. Sehr nahe. Nach einem Lattenschuss Lukasz Lakomys in der 113. und einem Fehlschuss Chris Bedias aus vielversprechender Position in der 121. Minute fiel er nämlich doch noch, der ersehnte Treffer für die Stadtberner. Nach einem langen Pass Christian Fassnachts setzte sich Felix Tsimba etwas glücklich im Duell mit Goalie Raphael Radtke durch und traf zum vermeintlichen 1:1.

Vermeintlich, weil der Ball vor Tsimbas Schuss an dessen Hand prallte und der Treffer deshalb nicht zählen durfte. Wenig später war Schluss. Und der Jubel über die historische Sensation kannte kaum Grenzen. Als erste drittklassige Mannschaft überhaupt steht der FC Biel im Final des Schweizer Cups!

Vom Meister kommt zu wenig

Trotz des aufgrund des strittigen Schiedsrichter-Entscheids äusserst bitteren Ausscheidens kam von den Young Boys über die gesamte Spieldauer gesehen zu wenig, um sich den Finaleinzug gegen den krassen Aussenseiter zu verdienen. Der Super-Ligist trat zwar dominant auf, erarbeitete sich aber nur selten hochkarätige Torchancen. Goalie Radtke wurde zwar immer wieder gefordert, musste aber nur beim Lattenschuss in der Verlängerung wirklich eine Glanzparade zeigen.

Zwar musste er nach einem Tor Alan Virginius' schon gegen Ende der ersten Halbzeit hinter sich greifen. Wegen eines vorangegangenen Abseits von Cedric Itten zählte das Tor jedoch nicht. Statt des ärgerlichen Rückstands vor der Pause tankten die Seeländer von Minute zu Minute mehr Mut. Dieser dürfte nach Kastriot Imeris roter Karte wegen eines Fouls als letzter Mann an der eigenen Strafraumgrenze noch grösser geworden sein. Bis Sartoretti in der 99. Minute das entscheidende Tor erzielte und den Bieler Traum wahr werden liess.

So geht es weiter

Am Sonntag wird Biels Gegner im Endspiel ausgemacht. Ab 15:30 Uhr gastiert Lausanne beim FC Basel. Die Partie sehen Sie live bei SRF. Der Cupfinal findet am 1. Juni im Berner Wankdorfstadion statt.

Schweizer Cup

SRF zwei, sportlive, 26.4.2025, 20:10 Uhr ; 

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