Der FC Zürich musste sich bei Zug 94 (2. Liga interregional) mit einem 2:0 begnügen. Für Aufsehen sorgen aber die Geschehnisse rund um die Ein- und Auswechslung von Labinot Bajrami. Das 19-jährige Stürmertalent, letzte Saison 18-facher Torschütze in 21 Promotion-League-Spielen, wurde nach einer Stunde ein- und 19 Minuten später wieder ausgewechselt.
Bajrami und sein Vater komplett bedient
Bajrami verliess enttäuscht den Platz und liess seinem Ärger in der Kabine freien Lauf, schlug laut die Garderobentüre zu. Auch seinem Vater auf der Tribüne platzte der Kragen. Er war es, der gemäss FCZ-Informationen einen Schirm in Richtung von FCZ-Trainer Ricardo Moniz warf und diesen knapp verfehlte. Bajrami sei ausgewechselt worden, weil er auf Anweisungen des Cheftrainers Moniz mit sehr vulgärer Sprache reagiert hatte, wie der FCZ im Nachgang schriftlich mitteilte.
Schiedsrichter Fedayi San unterbrach die Partie während einigen Minuten. Sogar FCZ-Präsident Ancillo Canepa schritt ein und versuchte, die Gemüter zu beruhigen. Trainer Moniz sagte gegenüber SRF im Interview nach dem Match: «So etwas habe ich noch nie erlebt. Das wird Konsequenzen haben. Das ist nicht gut für das Talent.» Auch für ihn selber habe der Vorfall ein Nachspiel. Er werde sich mit seinen Leuten besprechen, denn er «akzeptiere es natürlich nicht, wenn die Gefahr für einen Trainer so nahekommt».
Moniz schon zum 3. Mal mit umstrittener Massnahme
Der Niederländer muss sich in den nächsten Tagen kritische Fragen gefallen lassen. In der noch jungen Saison hatte er zuvor bereits Doron Leidner und Jonathan Okita ein- und danach wieder ausgewechselt. SRF-Experte Benjamin Huggel im Studio: «Das kann man einmal machen, um ein Zeichen zu setzen, aber das nutzt sich schnell ab. Mehrmals in so kurzer Zeit ist es eher eine schlechte Massnahme, denn das verunsichert die Mannschaft.»