11 Punkte aus 16 Spielen, seit 8 Partien sieglos, Tabellenletzter der Super League. GC findet auch in der ersten Saison nach der US-amerikanischen Übernahme nicht in die Spur – im Gegenteil: Nie zuvor seit Gründung der Super League stand der Rekordmeister nach den ersten 16 Liga-Spielen schlechter da. Nicht einmal in der Abstiegssaison 2018/19, als man auf 17 Zähler kam.
Immerhin: Seit Thomas Oral die Geschicke bei den Grasshoppers leitet, ist der Rekordmeister ungeschlagen, holte sowohl zuhause gegen Winterthur als auch «auswärts» gegen den FCZ beim 1:1 je 1 Punkt. Für den Deutschen ändert sich auch im 3. Spiel nicht viel:
- Im Cup trifft GC am Dienstag drei Tage nach dem Liga-Derby erneut auf den FC Zürich.
- Für Oral ist es im 3. Spiel das 3. Duell mit einem Zürcher Klub.
- Auch sein 3. Spiel findet im Letzigrund statt. Eine Serie, die übrigens am kommenden Wochenende in der Liga gegen Yverdon weitergehen wird.
Viertelfinals im Cup sind bei den Grasshoppers längst keine Selbstverständlichkeit mehr. Nur zweimal in den letzten 10 Jahren stand der Rekordsieger des Wettbewerbs unter den letzten acht. Positiv bleibt die Cup-Bilanz in den Spielen mit dem FCZ, 10 der 15 Begegnungen mit dem Stadtrivalen gingen an GC, darunter jenes an das alle denken, wenn sie sich Zürcher Cup-Duelle in Erinnerung rufen: Das 6:5 nach Verlängerung im März 2004.
Platz 4, doch es brodelt beim FCZ
Als Favorit ins 288. Derby im Cup-Achtelfinal geht indes Stadtrivale Zürich. Der Klub, der im Sommer hervorragend aus den Startlöchern gekommen ist und noch am 14. Spieltag Super-League-Leader war, wartet mittlerweile aber ebenfalls seit 4 Partien auf einen Dreier und ist auf Rang 4 zurückgefallen.
Zum sportlichen Sinkflug kommen immer wieder grössere und kleinere Querelen. Sei es der Schirmwurf eines Spielervaters in Zug gegen Trainer Ricardo Moniz, die Weigerung von Cheick Condé, sich gegen YB auf die Ersatzbank zu setzen, oder die bereits 4 Platzverweise. Alleine Juan José Perea, der beste FCZ-Torschütze, kassierte schon zwei Platzverweise. Er wird nach seiner Liga-Sperre im Cup mittun dürfen.
Wieder Stimmung im Letzigrund?
Nachdem beim 1:1 im Liga-Derby am Wochenende Polizeikontrollen dafür sorgten, dass der GC-Sektor leer blieb und die Südkurve in der 1. Halbzeit einen Stimmungsboykott unternahm, dürfte das Duell im Cup-Achtelfinal besonders aufgeladen sein. Mit «Wut» werde man antreten, verkündete jedenfalls FCZ-Coach Moniz bereits am Samstag.
Die Partie deshalb gleich zum Krisenduell stilisieren zu wollen, greift wohl zu hoch, und doch: Richtungsweisend könnte das Spiel für beide Teams werden. Im Guten wie im Schlechten.