- Die ganz grosse Cup-Sensation ist perfekt: Delémont aus der Promotion League ringt in der 2. Runde St. Gallen mit 2:1 nieder.
- Das entscheidende Tor gelingt den Jurassiern bereits wenige Minuten vor der Pause durch Captain Mattéo Cesca.
- Die St. Galler bringen das Heimteam über die gesamte Partie hinweg zu selten ernsthaft in Bedrängnis, erst in den Schlussminuten wird es noch etwas heiss.
Tief in der achtminütigen Nachspielzeit wagte sich sogar St. Gallen-Goalie Lukas Watkowiak nach vorne. Die Ostschweizer warfen nochmals alles in die Waagschale. Tatsächlich hatte Christian Witzig den 2:2-Ausgleich noch auf dem Fuss, als ihm der Ball im Strafraum vor die Füsse sprang. Doch der Abschluss des Mittelfeldspielers aus vielversprechender Position war zu harmlos (90.+5).
Kurz später pfiff Schiedsrichter Sven Wolfensberger vor knapp 4000 Zuschauenden im Stadion La Blancherie ab und liess damit den Underdog frenetisch jubeln und sein Publikum den Platz stürmen. Für Delémont ist es im Cup der 2. Achtelfinal-Einzug nach 2017. Damals war dann ausgerechnet gegen St. Gallen Endstation (1:2).
Delémont führt früh, St. Gallen reagiert
Wie schon vor 6 Jahren gelang Delémont gegen den FCSG ein frühes Führungstor. Direkt vor den Gästefans zauberten sich die ab der ersten Sekunde an mutig aufspielenden Jurassier zum 1:0: Nach einer mustergültigen Vorlage von Daoud Touré musste Martin François vor dem Tor nur noch einschieben (13.).
Doch die Ostschweizer konnten sich schnell fangen. Nur 4 Minuten später fiel der Ausgleich aus dem Nichts. Mattia Zanotti flankte von der rechten Seite zur Mitte, wo Chadrac Akolo abtropfen liess und Julian von Moos direkt abzog. Der Ball schlug unhaltbar in der linken oberen Ecke ein (17.).
Captain Cesca gelingt der Siegtreffer
Aber die unterklassige Mannschaft des Franzosen Anthony Sirufo blieb hartnäckig und lauerte weiter auf seine Chancen, die sich in der Folge auch ergaben. In der 40. Minute gelang Captain Mattéo Cesca das 2:1, das schliesslich zum Triumph reichen sollte. Nach einer hohen Bogenflanke stand der Franzose am hinteren Pfosten komplett blank, sein Kopfball landete in der nahen Ecke. Watkowiak sah dabei alles andere als glücklich aus.
Nach diesem erneuten Rückschlag war der haushohe Favorit aus St. Gallen natürlich gefordert. Doch gegen die aufsässigen Delémont-Akteure fiel dem Team von Peter Zeidler lange Zeit zu wenig ein.
Zeidler fehlen die Worte
Weil dem FCSG offensiv nichts mehr gelingen wollte, setzte es schliesslich eine herbe Enttäuschung ab. In der Super League blieben die drittplatzierten Ostschweizer zuletzt viermal ungeschlagen, nun das Cup-Out. Trainer Zeidler fehlten nach dem Schlusspfiff dafür die Worte.
Ganz anders war die Stimmung bei Delémont, das erst letzte Saison in die Promotion League aufgestiegen war. Goalie Oberle glaubte schon früh an eine Überraschung: «Nach dem ersten Schritt auf den Platz, vor diesen Fans und als dann das 1:0 fiel: Da wusste ich, dass heute alles möglich ist.»