Der Cup schreibt seine eigenen Geschichten. Es ist eine dieser Fussball-Floskeln, die sich immer wieder bewahrheitet. Das jüngste Kapitel schrieb am Mittwochabend der FC Winterthur, der mit Thun den zweiten Super-League-Vertreter in Serie aus dem Cup warf.
Für den FCW ist das eine Premiere. Noch nie zuvor konnte man im Cup gleich zwei Oberklassige besiegen. Entsprechend euphorisch wurde der Coup gegen die zugegebenermassen in der Krise steckenden Berner Oberländer gefeiert.
Rückkehrer wird zum Anführer
«Wir haben ein Bier getrunken, Musik laufen lassen und etwas getanzt», verriet Davide Callà gegenüber Radio Top . Der 35-Jährige hatte gegen Thun den einzigen Treffer der Partie erzielt. Dass er überhaupt auf dem Platz stand, war nicht selbstverständlich.
Im März sieht der Platz vielleicht wieder etwas besser aus.
Im allerersten Saisonspiel hatte sich Callà eine Muskelverletzung zugezogen. Den ersten Cup-Coup gegen St. Gallen Mitte September hatte er verpasst. Gegen Thun stand er erstmals wieder in der Startelf – und wurde nach der Partie sogleich von Trainer Ralf Loose gelobt. «Er war ein grossartiger Anführer», so der Deutsche gegenüber dem Landboten .
Thuner Leihgabe mit Assist
Callà, der in seiner Karriere mit Basel auch schon in der Champions League gespielt hat, gab das Lob umgehend an seine Mannschaftskollegen weiter. «Diese Mannschaft ist unglaublich. Sie harmoniert so gut auf, aber auch neben dem Platz. Früher sagte man ‹11 Freunde sollt ihr sein›, das waren wir. Und vielleicht sogar mehr als 11, weil es sassen noch ein paar Freunde auf der Bank», zeigte sich Callà emotional.
Der einzige Treffer der Partie war denn auch ein Abbild davon, wie gut der FCW harmoniert. Bei Callàs Tor war fast die halbe Mannschaft in die Aktion involviert.
Dass mit Nuno Da Silva am Ende einer die Kugel zu Callà durchsteckte, der im Sommer von Thun leihweise an die Winterthurer abgegeben wurde, passt zur derzeitigen Situation bei den Berner Oberländern. Das Team von Marc Schneider tut nun gut daran, sich voll und ganz auf die Meisterschaft zu konzentrieren. Als Schlusslicht beträgt der Abstand auf den Barrageplatz bereits 4 Punkte.
Und Winterthur? Auf der Schützenwiese freut man sich auf die Auslosung der Cup-Viertelfinals am Donnerstagabend. Der Gegner sei sekundär, sagte Callà. Vielmehr hofft er auf ein erneutes Heimspiel. «Im März sieht der Platz vielleicht wieder etwas besser aus», blickte der FCW-Captain gegenüber Radio Top voraus.
Sendebezug: sportaktuell, SRF zwei, 28.10.2019, 22:30 Uhr.