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Nach Cup-Halbfinal Biel – YB Wermelinger: Von-Ballmoos-Aktion zu wenig für einen Penalty

Im Cup-Halbfinal zwischen Biel und YB gab es einige strittige Szenen. Schiedsrichter-Chef Daniel Wermelinger bezieht Stellung.

Zwei Szenen gaben nach dem Cup-Halbfinal zwischen Biel und YB besonders zu reden. Zweimal war dabei der Schiedsrichter Alessandro Dudic involviert, einmal schaltete sich der VAR Sven Wolfensberger ein, einmal nicht. Schiedsrichter-Chef Daniel Wermelinger beurteilt gegenüber SRF die beiden Szenen.

77. Minute: Kein Penalty für Biel, aber Rot für Imeri

Abdoulaye Coulibaly wird an der Strafraumgrenze von Kastriot Imeri gefoult. Schiedsrichter Dudic entscheidet auf Penalty und stellt den Berner vom Platz. Nach einer Intervention des VAR ändert Dudic seine Meinung. Die rote Karte gegen Imeri bleibt bestehen, aber es gibt nur Freistoss für Biel.

  • Dudic: «Ich habe auf dem Platz ein Halten festgestellt und deshalb auf Penalty und Rot entschieden. Die Bilder haben dann kein Halten, sondern ein Fussfoul gezeigt. Dieses war ausserhalb des Strafraums. Das war eine Notbremse, deshalb blieb der Platzverweis bestehen.»
  • Wermelinger: «Der Schiedsrichter hat in dieser Aktion zuerst auf Penalty mit einer roten Karte entschieden. Wie immer hat der Videoschiedsrichter diese Aktion geprüft und dabei festgestellt, dass der Ursprung der Aktion ein Fussfoul von Imeri am Bieler Spieler war. Dieses Fussfoul fand klar ausserhalb des Strafraums statt. Aus diesem Grund hat der Schiedsrichter seinen Entscheid geändert und auf Foulspiel ausserhalb des Strafraums entschieden. Die rote Karte wurde korrekterweise stehen gelassen.»

96. Minute: Penalty für Biel

In der Verlängerung gibt es doch noch Penalty für Biel. Loïc Bongué ist vor YB-Goalie David von Ballmoos am Ball und fällt danach. Auf den TV-Bildern ist höchstens eine leichte Berührung zu erkennen, der Penaltypfiff scheint zumindest sehr hart. Der VAR schaltet sich nicht ein, der Elfmeter bleibt bestehen.

  • Dudic: «Ich hatte eine gute Position auf dem Spielfeld. Ich sehe, dass der Stürmer den Ball spielt und der Goalie zu spät kommt. Ich höre sogar einen Kontakt auf dem Platz. Deshalb habe ich auf Penalty entschieden. Ich würde noch einmal genau gleich entscheiden.»
  • Wermelinger: «Der Schiedsrichter hat auf dem Platz die Szene so wahrgenommen, dass von Ballmoos mit hohem Tempo aus seinem Tor eilt und die Aktion klären will. Bei diesem Klärungsversuch kommt es zu einer Berührung zwischen dem Torhüter von YB und dem Spieler von Biel. Diese Berührung hat der Schiedsrichter auf dem Feld als strafbar beurteilt. Entsprechend hat der Schiedsrichter auf Penalty für Biel entschieden. Dieser Entscheid ist nachvollziehbar, da der Schiedsrichter in dieser Aktion optimal stand und die Berührung gut erkennen konnte. Aus Sicht Schiedsrichter wurde er in seinem Entscheid gestärkt, da die Reaktionen der YB-Spieler, insbesondere auch des YB-Torhüters, minimal waren.

    Der VAR hat auch diese Aktion geprüft und keine Bilder gefunden, welche klar zeigen, dass diese – vom Schiedsrichter geschilderte – Berührung, nicht stattgefunden hat. Entsprechend hat sich der VAR – gemäss den Vorgaben (Intervention nur bei klaren und offensichtlichen Fehlern) – entschieden nicht zu intervenieren.

    In der Nachbetrachtung der Szene erachtet die Schiedsrichterkommission die Berührung des Torhüters von YB am Bieler Spieler als zu wenig, um auf Penalty zu entscheiden. Sie hätte sich gewünscht, dass in dieser Aktion auf ‹Play on› entschieden worden wäre.»

Übersicht

SRF zwei, sportlive, 26.4.2025, 20:10 Uhr ; 

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