Oan Djorkaeff muss schmunzeln, als er zum grössten Erfolg seines Vaters befragt wird. «Ich war damals erst 1 Jahr alt, grosse Erinnerungen habe ich also nicht», so der 26-Jährige.
Youri Djorkaeff wurde 1998 bei der Heim-WM mit Frankreich Weltmeister. Zwei Jahre später war er auch im Kader des Teams, das an der EM den nächsten grossen Titel einheimste.
Über Schottland in der Schweiz gelandet
Die Vergleiche mit dem berühmten Vater hatte Djorkaeff junior irgendwann satt. «Das ist einer der Gründe, warum ich Frankreich verliess. Im Ausland war es für mich einfacher.» Von der 2. Mannschaft von Nantes ging es vor vier Jahren zuerst nach Schottland. Doch bei St. Mirren wurde der Offensivspieler nicht richtig glücklich und zog 2020 zu Kriens in die Challenge League weiter.
Insgesamt 33 Spiele absolvierte Djorkaeff in der zweithöchsten Schweizer Liga, bevor er bei den Zentralschweizern ausser Rang und Traktanden geriet. Es begann die schwierigste Zeit in seiner bisherigen Karriere. Nach einem halben Jahr Vereinslosigkeit erhielt er im Januar dieses Jahres bei Rapperswil-Jona eine Chance. «Diese habe ich gepackt und nun stehe ich hier.»
An die Türe zur Challenge League geklopft
Bei den Rosenstädtern fühlt sich der Franzose wohl, auch wenn die Liga nur noch drittklassig ist. Mit 8 Toren in 15 Spielen hatte er grossen Anteil daran, dass die St. Galler Ende letzter Saison die Barrage erreichten. Der Aufstieg in die Challenge League wurde gegen Xamax aber verpasst.
Aufgeschoben ist für Djorkaeff jedoch nicht aufgehoben. «Der Aufstieg ist auch diese Saison das Ziel.» Momentan belegen die Rapperswiler in der Promotion League Platz 6, haben aber die letzten 5 Meisterschaftsspiele allesamt gewonnen. Auch Djorkaeff lief es dabei wie am Schnürchen, ihm gelangen 5 Treffer.
Stolpert auch YB im Grünfeld?
Zunächst steht allerdings ein anderes Highlight an. Im Achtelfinal empfängt das Team von Trainer David Sesa auf dem heimischen Grünfeld am Mittwoch YB zum Cup-Kracher. «In der Schweiz gibt es momentan keinen grösseren Klub», weiss Djorkaeff. «Wir haben nichts zu verlieren und versuchen, das Wunder zu schaffen.»
In der 2. Runde hatte Rapperswil-Jona im September mit Yverdon bereits einen Vertreter aus der Super League ausgeschaltet.